Reaktionen: Politiker entsetzt nach Anschlag

Jean-Claude Juncker
Jean-Claude Juncker APA/AFP (THIERRY CHARLIER)
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Mit Bestürzung haben Spitzenpolitiker aus aller Welt auf den Londoner Terroranschlag reagiert.

Er verfolge die Ereignisse mit Entsetzen, erklärte EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker noch in der Nacht zum Sonntag auf Twitter. Wenige Tage vor der Parlamentswahl und knapp zwei Wochen nach dem Bombenanschlag in Manchester ist Großbritannien erneut Ziel eines Terroranschlages geworden. Nach bisherigen Erkenntnissen töteten am späten Samstagabend in London drei mutmaßliche Täter mindestens sechs Menschen, wie die Polizei mitteilte. Mindestens 48 weitere Menschen wurden verletzt. "Gedanken und Gebete sind bei den Opfern und ihren Familien." EU-Ratspräsident Donald Tusk erklärte am Morgen: "Mein Herz und meine Gedanken sind nach einem weiteren feigen Angriff in London. Europa steht an der Seite des Vereinigten Königreichs im Kampf gegen den Terrorismus." EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani twitterte: "Wir trauern in Solidarität mit den Opern und den Familien der abscheulichen London Bridge Attacke. Diese Taten müssen ein Ende haben!"

Reaktionen österreichischer Politiker

Bundespräsident Alexander van der Bellen erklärte, der Anschlag sei "ein grausamer Angriff auf friedlich flanierende Menschen. Diese gemeinen und hinterhältigen Taten sind aufs Schärfste zu verteilen. Unsere Solidarität gilt in diesen Stunden dem Vereinigten Königreich. Meine Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen, ihren Freundinnen und Freunden." Den Verletzten wünschte er rasche Genesung. Gemeinsam müsse man "mit aller Entschiedenheit jede Form von Terrorismus unter Einhaltung unserer Grundrechte bekämpfen", so der Bundespräsident in einer Aussendung. Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) sprach den Opfern des jüngsten Terroranschlags in London und ihren Angehörigen sein Mitgefühl aus. "Erneut wird Großbritannien von einem Terroranschlag erschüttert. Wenige Tage vor der Parlamentswahl ist London Ziel eines grausamen Anschlags geworden", schrieb Kern am Sonntag auf Facebook.

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) bezeichnete die Berichte über den jüngsten Anschlag in London als "schreckliche Nachricht". Er verurteile "schärfstens die Gewalttaten", schrieb Kurz am Sonntag auf Twitter. "Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien." Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) unterstrich die Bedeutung einer entschlossenen Vorgehensweise, um Terror in Europa entgegenzutreten. "Der erschreckenden Nachricht aus London kann nur mit Entschlossenheit und Solidarität begegnet werden. Unsere Gedanken sind in diesen Stunden bei den Opfern und Hinterbliebenen. Wir dürfen diese Regelmäßigkeit an Anschlägen keinesfalls hinnehmen, sondern müssen alles in unserer Macht stehende tun, um dem Terror in Europa mit aller Kraft und geschlossen entgegenzutreten", der Innenminister in einer Aussendung

Auch Vizekanzler und Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) zeigte sich bestürzt über den Terroranschlag in London. "Mein tief empfundenes Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden den Opfern und ihren Familien. Die Ereignisse in London machen mich tief betroffen und zornig. Dieser Zorn darf aber kein ohnmächtiger sein, erklärte Brandstetter. Gegen den international vernetzten Terrorismus müssen wir entschlossen, effektiv und gemeinsam vorgehen. Das gelingt uns nur, wenn wir unsere Expertise bündeln und terroristische Strömungen in Europa gemeinsam bekämpfen."

Merkel: "Im Entsetzen vereint"

Die deutsche Bundesregierung hat sich ebenfalls bestürzt über die Terrorattacke in London geäußert und zugleich Entschlossenheit demonstriert. "Wir sind heute über alle Grenzen hinweg im Entsetzen und der Trauer vereint, aber genauso in der Entschiedenheit", erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Sonntag.

Die Kanzlerin bekräftigte, dass Deutschland im Kampf gegen jede Form von Terrorismus "fest und entschlossen" an der Seite Großbritanniens stehe. Innenminister Thomas de Maiziere sagte in einer eigenen Erklärung: "Ich habe meiner britischen Kollegin (Amber Rudd) mein Mitgefühl ausgesprochen und jegliche Unterstützung zugesagt."

Merkel sagte: "Ich denke in diesen Stunden in Anteilnahme und Solidarität an unsere britischen Freunde und an alle Menschen in London." Ihre Gedanken seien bei den Opfern und ihren Familien. Den Verletzten wünschte die Kanzlerin baldige Genesung.

Steinmeier: "Die Kaltblütigkeit ist verabscheuenswürdig"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erklärte: "Die Kaltblütigkeit, mit der die Täter Passanten in London attackiert haben, ist verabscheuenswürdig und lässt uns in Trauer zusammenstehen. Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen und Freunden der Opfer. Den Verletzten wünsche ich baldige Genesung."

Außenminister Sigmar Gabriel sprach von einer bestürzenden Nachricht und sprach den Briten sein Mitgefühl aus. Deutschland werde nicht von der Seite Großbritanniens weichen. "Noch kennen wir nicht alle Hintergründe der Tat, aber klar ist schon jetzt: Für die Brutalität und Hinterhältigkeit solcher Verbrechen kann es keinerlei Rechtfertigung geben."

"Was auch immer die Vereinigten Staaten tun können"

Nach dem neuerlichen Anschlag haben die USA und Frankreich Großbritannien ihre Unterstützung zugesichert. "Was auch immer die Vereinigten Staaten tun können, um in London und in Großbritannien zu helfen, wir werden da sein", schrieb US-Präsident Donald Trump am Samstag (Ortszeit) im Internet-Kurzmitteilungsdienst Twitter. "Wir sind bei euch. Gott schütze euch!" Das US-Außenministerium verurteilte die "feigen Angriffe auf unschuldige Zivilisten".

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte, Frankreich stehe angesichts dieser "neuerlichen Tragödie mehr denn je an der Seite des Vereinigten Königreichs". Seine Gedanken seien bei den Opfern und deren Angehörigen.

Putin: Gemeinsamen Kampf gegen Terror verstärken

Der russische Präsident Wladimir Putin hat der britischen Premierministerin Theresa May mitgeteilt, angesichts des Londoner Anschlags sollten die gemeinsamen Anstrengungen zur Bekämpfung des Terrorismus verstärkt werden. Das teilte das Präsidialamt in Moskau am Sonntag mit.

Israels Strategieminister Gilad Erdan forderte ein weltweites Bündnis gegen den Terror. "Dies war eine Attacke nicht nur gegen Großbritannien, sondern gegen westliche Werte und Demokratie", schrieb der Minister, der in Israel auch für innere Sicherheit zuständig ist, bei Twitter.

Irlands Außenminister Charles Flanagan verurteilte die "feigen und barbarischen Attacken" in London. Sein Land stehe Großbritannien bei, sagte Flanagan am Sonntag in Dublin.

(APA/dpa)

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Themenbild: Terroranschlag in London
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