Rom drängt nach Massenpanik in Turin auf mehr Sicherheit

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In Italien sollen Sicherheitsvorkehrungen bei Großevents und wichtigen Fußballspielen verstärkt werden.

Das Innenministerium in Rom will nach der Massenpanik beim Public Viewing während des Champions-League-Finales mit mehr als 1.500 Verletzten in Turin für mehr Sicherheit bei Großevents, wie Kundgebungen, Sommerkonzerten und Veranstaltungen sorgen. 1.700 größere Veranstaltungen sind in diesem Sommer in Italien geplant, berichteten italienische Medien am Montag.

Kontakte wurden aber auch zu Veranstaltern von Megakonzerten in Stadien aufgenommen, um die Sicherheitsvorkehrungen effizienter zu planen. Genau wie bei wichtigen Fußballmatches sollen Polizeichefs bei Konzerten die Anti-Terrormaßnahmen verschärfen. Die Zahl privater Aufseher solle bei Großkonzerten von den Veranstaltern aufgestockt werden. Barrieren, um Fahrzeugen den Zugang zu Stadien oder Fußgängerzonen zu versperren, sollen installiert werden. Zu den größten Ereignissen zählt das Konzert der Gruppe Coldplay am 3. und 4. Juli in Mailand.

Die italienische Regierung will sich drüber hinaus auch verstärkt gegen die Verbreitung von Fundamentalismus unter nordafrikanischen Häftlingen in den Gefängnissen des Landes einsetzen. Die Zahl der radikalisierten Muslime oder der IS-Kämpfer sei wesentlich geringer im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, man müsse jedoch durchaus wachsam sein, verlautete es aus dem Innenministerium.

365 Gefängnisinsassen seien wegen ihrer Radikalisierung aufgefallen. 44 Personen seien wegen des Vorwurfs des internationalen Terrorismus in Hoch-Sicherheitsgefängnissen in Haft, geht aus einem Bericht des Verbands Antigone hervor, der sich um die Lage der Gefängnisinsassen kümmert.

56.436 Häftlinge sitzen in den 190 Gefängnissen im Land. In den letzten sechs Monaten sei die Zahl der Insassen um 1.500 Personen gestiegen. Die Regierung in Rom bemüht sich zur Ausgrenzung von Fundamentalisten um engere Kontakte zur muslimischen Gemeinschaft. Innenminister Marco Minniti erklärte, die Sicherheitskräfte wollen sich verstärkt gegen fundamentalistische Propaganda im Internet einsetzen.

(APA)

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