"Wir hätten die Polizeistellen nie kürzen dürfen", sagte Labour-Chef Corbyn. Er forderte den Rücktritt von Premierministerin May, die Vorwürfe über eine schlecht ausgestattete Polizei zurückwies.
Nach dem Attentat in London steht die Terrorabwehr immer mehr im Mittelpunkt des britischen Wahlkampfs. Premierministerin Theresa May demonstriert eine harte Haltung. Sie unterstütze die "Shoot to Kill"-Linie der Polizei, also gezielte Schüsse in Tötungsabsicht auf Angreifer, sagte May am Montag vor Journalisten.
"Die Polizisten haben innerhalb von acht Minuten die drei Angreifer erschossen und dies hat unzählige Menschenleben gerettet." May betonte: "Wir werden den Terroristen nicht erlauben, dass sie uns besiegen. Wir werden sie besiegen." Das Unterhaus wird an diesem Donnerstag neu gewählt.
Der Chef der oppositionellen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, hat Regierungschefin Theresa May hingegen zum Rücktritt aufgefordert. Wenige Tage vor der britischen Parlamentswahl verwies Corbyn darauf, dass May in ihrer Zeit als Innenministerin mitverantwortlich dafür gewesen sei, dass es heute 20.000 weniger Polizisten gebe als 2010.
Nun aber stelle die Premierministerin die geringe Stärke der Sicherheitskräfte als Problem dar. Die Regierungschefin hatte die Vorwürfe bereits mehrmals zurückgewiesen. Die Polizei sei gut für den Anti-Terror-Kampf gerüstet.
Corbyn sagte: "Ja, wir haben ein Problem: Wir hätten die Polizeistellen nie kürzen dürfen." Die Wahl an diesem Donnerstag sei "vielleicht die beste Möglichkeit", um May aus dem Amt zu treiben.
May wies die Vorwürfe der Labour-Partei zurück. Sie verwies auf Aussagen von Scotland-Yard-Chefin Cressida Dick. Demnach sei die Polizei hinreichend ausgestattet. "Wir können die Bevölkerung nicht billig beschützen", sagte hingegen Labour-Chef Jeremy Corbyn. Ihrerseits warf May ihrem Herausforderer vor, er verfüge über keine Führungsqualität. Corbyn habe zudem keinen Plan, wie er auf die Herausforderungen etwa durch den geplanten Brexit reagieren wolle.
(APA/dpa)