Schweinegrippe: 41-Jähriger stirbt in Salzburg

Symbolbild Schweinegrippe
Symbolbild Schweinegrippe(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Nach drei Wochen auf der Intensivstation ist der Bayer gestorben. Sein Zustand besserte sich bereits, als es zu Komplikationen kam. Drei weitere Patienten sind noch auf der Intensivstation.

In Österreich gibt es vermutlich den dritten Schweinegrippe-Todesfall: In Salzburg ist ein 41-jähriger Bayer, der als erster Patient auf der auf der Intensivstation der Salzburger Landeskliniken (SALK) behandelt wurde, in der Nacht auf Freitag gestorben. Plötzliche Komplikationen (Gehirnblutung) hätten zum Tod des Mannes geführt, teilte SALK-Pressesprecherin Mick Weinberger mit. Die genaue Todesursache werde eine Obduktion zeigen.

Der 41-Jährige war vor über drei Wochen auf die Intensivstation in die II. Medizin eingeliefert worden. In den ersten beiden Wochen war sein Zustand sehr kritisch. Er musste künstlich beatmet werden und lag in künstlichem Tiefschlaf. Anfang der Woche hatte sich sein Zustand gebessert, und es war schon überlegt worden, ihn wieder auf die Normalstation zu verlegen. Plötzlich verschlechterte sich sein Zustand, erläuterte Weinberger.

Drei weitere H1N1-Patienten befinden sich auf der Intensivstation der SALK in kritischem Zustand: Ein 77-jährige Mann, der ursprünglich wegen eines chronischen Nierenleidens eingeliefert worden war und dann an der Grippe erkrankt ist, eine 40-jährige Frau sowie ein 44-jähriges Unfallopfer.

Die 40-Jährige befindet sich seit Freitag auf der Intensivstation. Sie hat eine Lungenentzündung zusätlich zu H1N1 dazubekommen, wird beatmet und ist in künstlichem Tiefschlaf. Der 44-jährige Faistenauer, der am Montag nach einem Verkehrsunfall in Seewalchen (OÖ) schwerst verletzt in das Landeskrankenhaus Salzburg geflogen wurde, befindet sich mit einem Polytrauma weiterhin im künstlichen Tiefschlaf. Auch bei ihm sei der H1N1-Virus festgestellt worden

Der Zustand einer 62-jährigen Risikopatientin hat sich laut Weinberger gebessert, und ein sechs Monate altes Baby - auf der Intensivstation des Kinderspitals - befinde sich ebenfalls auf dem Weg der Besserung.

Impfansturm ebbt ab

Ruhiger war die Situation in den restlichen Bundesländern. Auch der Ansturm auf die Impfzentren ebbte weiterhin ab. So ließ in Wien der Andrang an den 21 Impfstellen in der zweiten Woche um etwa zwei Drittel nach. Demnach nahmen seit Montag "nur" 9.889 Wiener die Vorsorgemaßnahme in Anspruch, bilanzierte Landessanitätsdirektorin Karin Spacek am Freitag. Zum Vergleich: Zu Spitzenzeiten waren in der Vorwoche mehr als 5.000 Dosen täglich injiziert worden.

(APA)

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