Wiener Regenbogenparade heuer als neuntägiges Festival

Ein Bild von der Regenbogenparade 2016
Ein Bild von der Regenbogenparade 2016APA/HANS PUNZ
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Der Höhepunkt ist die Parade um den Ring am 17. Juni. Die zentrale Forderung lautet auf Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften.

Am 17. Juni zieht die Wiener Regenbogenparade zum 22. Mal über die Ringstraße. Das Event, das für gleiche Rechte für Homosexuelle und Transgender-Personen wirbt, wird heuer auf mehrere Orte in der Stadt ausgeweitet und zu einem neuntägigen Festival von 9. bis 18. Juni ausgebaut, berichteten die Veranstalter bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Richtig los geht es am Samstag, an dem zum ersten Mal ein "Pride-Tag" im Wiener Prater stattfindet. Auf der Hauptbühne am Riesenradplatz wird eine Live-Show für Unterhaltung sorgen. Erstmals Teil der "Vienna Pride"-Woche ist auch der Tiergarten Schönbrunn, wo es am Sonntag unter anderem eine Schnitzeljagd und Kinderschminken geben wird. Im Rahmen des Festivals finden außerdem Kooperationen mit Museen und ein Filmabend im Schikaneder Kino statt. Am Mittwoch eröffnet das Pride Village am Rathausplatz.

Start am Rathausplatz

Höhepunkt ist die Parade am 17. Juni, die heuer unter dem "Many colours - One community" stattfindet. Der Demozug startet um 14 Uhr auf Höhe des Rathausplatzes, wo im Pride Village bereits ab 10 Uhr Programm geboten wird. Nachdem die Parade im vergangenen Jahr wegen des gleichzeitig stattfindenden "Marschs für Jesus" in Fahrtrichtung um den Ring zog, wird sie heuer wieder traditionell "andersrum" unterwegs sein.

Ab 18 Uhr wird die Zugspitze wieder beim Rathausplatz erwartet, wo die Celebration mit Ansprachen von Aktivisten und Politikern - unter anderem wird Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) erwartet - sowie der Prämierung der besten Beiträge stattfinden wird und Song Contest-Teilnehmer Nathan Trent auftritt.

Organisator Christian Högl, Obmann der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien, geht von einem Teilnehmerrekord aus. Er erwartet 150.000 Teilnehmer bei der Parade und an den einzelnen Festivaltagen rund 1000 Besucher. "In zwei Jahren findet die Europride in Wien statt, das ist ein Ziel, auf das wir alle hinarbeiten," sagte Högl im Rahmen der Pressekonferenz. 59 Fahrzeuge haben sich bisher für die Parade angemeldet, von großen Sattelschleppern über Straßenbahnen bis zu kleineren Wagen. Erstmals dabei sein wird heuer unter anderem der Verein Wiener Jugendzentren.

Vassilakou fordert Öffnung der Ehe

Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) erinnerte daran, dass in Wien etwa mit der Einrichtung der Antidiskriminierungsstelle schon viel in Richtung Gleichstellung passiert sei. "Heute kann ich mit Stolz sagen, dass wir unsere Hausaufgaben in Wien erledigt haben", sagte sie. Sie forderte allerdings einmal mehr die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. "Es geht darum, dass die ÖVP endlich ihren Widerstand aufgibt", sagte Vassilakou. "Ich nutze die Gelegenheit, (ÖVP-Chef Sebastian, Anm.) Kurz aufzurufen, zu beweisen, dass es angeblich anders wird in der ÖVP."

Der für Antidiskriminierung zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) bekräftigte die Forderung. "Ich kann nur appellieren, in dieser Frage 'neu' zu sein", sagte er in Richtung des neuen ÖVP-Chefs, der der Öffnung der Ehe erst am Donnerstag im ZiB 2-Interview eine Absage erteilt hatte.

Im Anschluss an die Pressekonferenz wurde traditionell der Startschuss zur "Vienna Pride"-Woche gegeben: Die Regenbogenfahne wurde am Wiener Rathaus gehisst.

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(APA)

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