Airbus erwartet Regionaljets mit Hybrid-Antrieb in 15 Jahren

FILE PHOTO: Airbus logo is pictured on an engine during the delivery of the first series-production LEAP-1A propulsion systems by Aircelle for the A320neo aircraft Airbus family in Colomiers near Toulouse
FILE PHOTO: Airbus logo is pictured on an engine during the delivery of the first series-production LEAP-1A propulsion systems by Aircelle for the A320neo aircraft Airbus family in Colomiers near ToulouseREUTERS
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Technische Neuerungen werden in Zukunft vor allem aus der Verkehrsfliegerei kommen und von dort aus in Militärflugzeugen Einzug halten, glaubt der Airbus-Chef Enders.

Airbus-Chef Tom Enders sieht Anfang der 2030er-Jahre die Zeit von teilelektrischen Flugzeugen im Passagiergeschäft gekommen. "Unser Ziel ist, in 15 Jahren nicht nur Flugzeuge zu haben, die eine Stunde durchhalten, sondern wir sollten dann 100-Sitzer haben, die elektrisch-hybrid fliegen", sagte der Manager am Donnerstagabend in Toulouse. Konkrete Pläne für einen solchen Flieger nannte er nicht. Bisher ist Airbus im Passagiergeschäft bei Jets mit deutlich mehr als 100 Sitzen präsent. Die kleineren Typen für Regionalstrecken bauen vor allem der brasilianische Hersteller Embraer und der kanadische Bombardier-Konzern.

Dabei glaubt Enders, dass technische Neuerungen in Zukunft vor allem aus der Verkehrsfliegerei kommen und von dort aus in Militärflugzeugen Einzug halten. "Das war früher umgekehrt." Der Manager sieht Airbus als Hersteller von Verkehrsjets sowie Militärflugzeugen daher für die Zukunft besser aufgestellt als reine Rüstungskonzerne. Auch dem Militärtransporter A400M sagt er trotz zahlreicher Pannen, milliardenschwerer Mehrkosten und jahrelanger Verzögerungen große Erfolge voraus. Das Flugzeug werde in einigen Jahren "der Stolz der Luftstreitkräfte sein", meinte er.

Die Diskussion um höhere Rüstungsausgaben europäischer Staaten in der NATO sieht Enders positiv. "Es ist gut, dass der Abwärtstrend bei den europäischen Militärausgaben erreicht ist", sagte er. Allerdings werde es dauern, bis die einzelnen Staaten tatsächlich wie angepeilt zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in die Verteidigung steckten.

Steigende Flugzeug-Nachfrage erwartet

Airbus rechnet in den nächsten 20 Jahren mit einem weiter steigenden Bedarf an Verkehrsjets. In den Jahren 2017 bis 2036 würden weltweit voraussichtlich 34.899 neue Passagier- und Frachtflugzeuge benötigt, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Präsentation von Airbus-Verkaufschef John Leahy. Das sind um 1.829 Maschinen mehr als vor einem Jahr vorhergesagt. Bei den Passagierflugzeugen bezieht sich Airbus auf Typen mit mindestens 100 Sitzplätzen.

Dabei kommt der Zuwachs durchweg von den Mittelstreckenjets wie dem Airbus A320neo und der Boeing 737-MAX sowie mittelgroßen Langstreckenjets mit zwei Triebwerken wie dem Airbus A350 und Boeings 787 "Dreamliner".

Bei den größten Typen mit mehr als 400 Sitzen wie dem Airbus A380 und der Boeing 747-8, aber auch der modernisierten Boeing 777X, zollt Leahy der schwachen Nachfrage aus den vergangenen Jahren etwas Tribut. Die Zahl von 1.406 Maschinen dieser Größe, die ihm zufolge bis 2036 benötigt werden, liegt um 74 Exemplare niedriger als in seiner letzten Prognose.

(APA/dpa)

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