Das neue Kampfflugzeug soll sowohl den Eurofighter als auch den Tornado ablösen. Airbus drängt auf mehr finanzielle Unterstützung der europäischen Regierungen.
In Österreich ist der Eurofighter dank U-Ausschuss noch in aller Munde. Währenddessen arbeitet der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus aber schon an einem neuen Kampfjet. „Wir arbeiten in Deutschland und Spanien an verschiedenen Bausteinen dafür. Ein Teil der Finanzierung kommt von den Regierungen, wir hoffen auf mehr“, sagte Fernando Alonso, Chef von Airbus Military, dem „Handelsblatt“. Geplant ist nämlich ein kostspieliges „Future Combat Air System“ (FCAS), das sowohl Eurofighter als auch den Tornado ersetzen soll.
Das integrierte System soll Drohnen, Kampfflugzeuge, Satelliten sowie Kommando- und Kontrollflugzeuge miteinander verbinden. Es gebe keinen Platz mehr für „zwei oder drei verschiedene Systeme“. Daher setze man auch auf die Teilnahme von Frankreich, das sich für die Dassault-Eigenentwicklung Rafaele entschieden hat.
Tornado ist Auslaufmodell
In Deutschland drängt die Zeit, denn selbst mit Nachrüsten ist der Kampfjet Tornado laut Aussagen der Bundesregierung nur noch wenige Jahre einsatzbereit. Auch Spanien braucht dringend modernere Flugzeuge.
Eine denkbare Alternative wäre für die Deutschen der Kauf der amerikanischen F35. Dann würde man sich aber noch stärker von den Amerikanern und ihrem Präsidenten Donald Trump abhängig machen. Dazu schreibt das „Handelsblatt“: „Der scharfe Zwist mit seiner Regierung um das Bekenntnis zur Nato und die europäischen Verteidigungsausgaben sowie die Unberechenbarkeit des Präsidenten sind zusätzliche Gründe für die Europäer, sicherheitspolitisch enger zusammenzuarbeiten."
Airbus versucht die Deutschen nun mit dem Vorschlag zu gewinnen, den Eurofighter so weit aufzurüsten, dass er den Tornado für einige Jahre ersetzen kann. Die Lebensdauer könnte so "wahrscheinlich bis 2040" verlängert werden, sagt Airbus-Military-Chef Alonso.
Unpopuläres Thema im Wahlkampf
Bei der Bundesregierung gibt man sich mitten im Wahlkampf beim unpopulären Thema Rüstung zugeknöpft: „Eine Entscheidung steht erst nächstes Jahr an“, heißt es gegenüber der Wirtschaftszeitung.
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(Red.)