Schüler pro Klasse: Maximalzahl 25 soll in die Verfassung

(c) Clemens Fabry
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Die Lehrer hatten vor Riesenklassen gewarnt: Im Durchschnitt sollen nun in einem Bundesland nicht mehr als 25 Schüler in einer Klasse sitzen dürfen.

Es ist ein Punkt, gegen den sich vor allem die Wiener Lehrer massiv gewehrt hatten: die Freigabe der Klassengrößen. Das wird in der Bildungsreform - bei der die Regierung den Grünen nun ein Angebot gemacht hat - jetzt etwas abgeschwächt: Zwar soll der Schulleiter wie ursprünglich vorgesehen im Einvernehmen mit den Schulpartnern über die Klassengröße entscheiden. Allerdings soll die Maximalzahl von 25 Kindern pro Klasse in der Verfassung festgeschrieben werden. Einen entsprechenden Bericht des „Standard“ bestätigte man im Büro von Wissenschaftsminister Harald Mahrer (ÖVP) gegenüber der „Presse“.

„Die Klassenschülerzahl 25 wird in der Verfassung sichergestellt“, heißt es aus Mahrers Büro. Konkret bedeutet das, dass im Durchschnitt in einem Bundesland nicht mehr als 25 Schüler in einer Klasse sitzen dürfen. Durchschnitt bedeutet: Es kann sein, dass einzelne Klassen größer sind – aber es kann mit der Schulautonomie nicht flächendeckend die „Riesenklassen“ geben, die die Lehrer vor allem in Wien befürchten. Ob diese Regelung der Lehrergewerkschaft reicht, ist offen.

Frontalunterricht und Kleingruppen

Wenn sich Schulleiter und die Schulpartner – also Eltern, Lehrer und Schüler – nicht einig sind, was die Klassen- und Gruppengröße angeht, soll die Bildungsdirektion im Einvernehmen mit der Personalvertretung der Lehrer darüber entscheiden. Die Bildungsverhandler argumentierten die Freigabe der Klassen- und Gruppengröße damit, dass dann flexibel entschieden werden kann, ob in einem Fach etwa auf ein größere Frontalunterrichtsstunde die Arbeit in Kleingruppen folgt.

Am Sonntagabend hatten sich SPÖ und ÖVP nach langem Hin und Her darauf geeinigt, den Grünen ein Angebot zu machen, damit diese für die notwendige Zweidrittelmehrheit dem Schulautonomiepaket zustimmen. Dieses würde unter bestimmten Bedingungen einen Gesamtschulversuch in Vorarlberg ermöglichen. Der grüne Bildungssprecher Harald Walser sollte heute, Montag, den konkreten Gesetzestext bekommen und will dann über etwaige Punkte noch verhandeln.

(red.)

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