Kreml-Kritiker Nawalny zu 30 Tagen Arrest verurteilt

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Der Kreml-Kritiker habe wiederholt gegen die Regeln zur Organisation von Demonstrationen verstoßen - so wird das Moskauer Gericht zitiert.

Ein Moskauer Gericht hat den russischen Oppositionellen Alexej Nawalny zu 30 Tagen Arrest verurteilt. Das twitterte Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch am späten Montagabend aus dem Gerichtssaal. Der Kreml-Kritiker habe wiederholt gegen die Regeln zur Organisation von Demonstrationen verstoßen und sei schuldig, urteilte das Gericht ihren Angaben zufolge.

Bei dem nicht genehmigten Protest im Moskauer Stadtzentrum gegen die Regierung waren nach Angaben der Menschenrechtsorganisation OWD-Info mehr als 700 Menschen in Gewahrsam genommen worden, in St. Petersburg waren es mehr als 500 Festnahmen. In knapp 200 Städten in ganz Russland gab es Proteste. Nawalny wurde noch vor dem offiziellen Beginn der Demonstration festgenommen.

Gegenprogramm zu kostümierten Mönchen und Rittern

Den 12. Juni hatte Nawalny bewusst gewählt für den Protest: Er ist der Unabhängigkeit Russlands nach dem Zerfall der Sowjetunion gewidmet und gilt als Nationalfeiertag. Während die Stadtverwaltung Moskau die Bürger zu Aufführungen historischer Szenen unter Teilnahme von kostümierten Mönchen und Rittern lockte, verteidigten die Oppositionsanhänger das „wahre“ Russland gegen seine als korrupt kritisierte Elite.

Auf einen Blick

Der russische Oppositionsaktivist Alexej Nawalny hat für den gestrigen Nationalfeiertag der Russischen Föderation landesweite Protestkundgebungen angekündigt. Die Demonstrationen richten sich gegen Präsident Wladimir Putin und hohe Beamte in seinem Umkreis. Ihnen wird (durch Investigativberichte detailreich belegte) Korruption vorgeworfen. Die Kreml-Führung schweigt zu den Vorwürfen. Gestern wurden Hunderte verhaftet.

(APA/dpa/Reuters/AFP)

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