All das für eine Reform, die sicher keine große Schulrevolution bringt.
Auf die medienwirksame Einigung folgt zwangsläufig das Gerangel: So war es vor zweieinhalb Jahren, als die Arbeitsgruppe zur Bildungsreform eingesetzt wurde, vor eineinhalb Jahren, als ein paar Seiten an Überschriften als Schulreformpapier präsentiert wurden, vor einem Dreivierteljahr, als Bildungsministerin Hammerschmid und der damalige Staatssekretär Mahrer die Schulautonomie per Handschlag für so gut wie fix erklärten. Nun also wieder.
Diese Bildungsreform ist zu einem erbärmlichen Schauspiel verkommen. Zu einem Reizwort – nicht nur bei der Lehrergewerkschaft. Zu einem Beispiel dafür, wie Politik nicht funktionieren soll: gegenseitige Blockade, Kompromisse der Kompromisse, Hineinreklamationen und Hinausreklamationen, bis am Ende kaum viel mehr übrig bleibt als Show.
Eine Show, an der man seit knapp zwei Wochen en direct teilhaben konnte: Gegenseitige Schuldzuweisungen, angebliche Erpressungsversuche und erbitterte Lügenbezichtigungen inklusive. All das für eine Reform, die die Schule zwar da und dort ein kleines Stück besser machen könnte. Die aber auch zahlreiche Haken hat. Für eine Reform, die jedenfalls alles andere ist als eine große Schulrevolution. Aber eine solche hat sich sogar vor dem Platzen dieser Regierung keiner erwartet.
Ob und wie nun die von den Grünen eingeforderten Gesamtschulversuche kommen, ist offen. Sicher ist nur eines: The show will go on.
bernadette.bayrhammer@diepresse.com
("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.06.2017)