Uber-Direktor tritt nach abfälliger Bemerkung über Frauen zurück

FILE PHOTO - David Bonderman, Founding Partner, TPG, takes part in Private Equity: Rebalancing Risk session during the 2014 Milken Institute Global Conference in Beverly Hills
FILE PHOTO - David Bonderman, Founding Partner, TPG, takes part in Private Equity: Rebalancing Risk session during the 2014 Milken Institute Global Conference in Beverly HillsREUTERS
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Das Köpferollen beim Fahrdienstvermittler geht weiter. Zuvor hatte bereits Uber-Chef Travis Kalanick eine unbefristete Auszeit angekündigt.

"Tatsächlich zeigt es, dass dann sehr viel mehr Gerede wahrscheinlicher ist." Nach diesem abwertenden Satz über Frauen in Führungspositionen ist Uber-Direktor David Bonderman mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Damit verliert das mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung kämpfende Führungsgremium des umstrittenen Fahrdienstvermittlers einen weiteren Top-Manager. Zuvor hatte bereits Uber-Chef Travis Kalanick nach massiver Kritik an seinem Führungsstil eine Auszeit angekündigt. Auch der Top-Manager Emil Michael, ein enger Vertrauter Kalanicks, musste nach Ermittlungen einer Untersuchungskommission die Firma verlassen.

Wie Uber mitteilte, fielen Bondermans Äußerungen am Dienstag bei einer Betriebsversammlung zur Verbesserung der Unternehmenskultur. Verwaltungsratsmitglied Arianna Huffington plädierte für mehr Frauen in dem Gremium. "Es gibt viele Zahlen, die zeigen, wenn es eine Frau im Vorstand gibt, ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass auch noch eine zweite Frau einzieht", sagte Huffington. Bonderman reagierte darauf mit der Bemerkung: "Tatsächlich zeigt es, dass dann sehr viel mehr Gerede wahrscheinlicher ist." Eine Aufnahme des Treffens waren von Yahoo veröffentlicht worden.

Bonderman entschuldigte sich per E-Mail bei den Mitarbeitern und nannte sie "nachlässig, unangemessen und unentschuldbar". Er müsse sich an die gleichen Standards halten, die Uber nun umsetzen soll. Das Uber-Führungsgremium hatte am Sonntag nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung und des respektlosen Verhaltens gegen einzelne Mitarbeiter Maßnahmen zur Verbesserung der Unternehmenskultur beschlossen.

(APA/Reuters)

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