Grenfell Tower: Das Hochhaus, das in Flammen aufging

Der Grenfell Tower stand in Vollbrand.
Der Grenfell Tower stand in Vollbrand.APA/AFP/DANIEL LEAL-OLIVAS
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Das weithin sichtbare Gebäude in London wurde 1974 gebaut und erst kürzlich renoviert. Die Aktien des Versichungs-Unternehmens stehen massiv unter Druck.

Der Grenfell Tower ist ein 24-stöckiges Hochhaus mit 120 Wohnungen und liegt in einem hochpreisigen Bezirk Londons, dem Royal Borough of Kensington and Chelsea. Das in einem als Arbeiterviertel eingestuften Stadtteil situierte Gebäude wurde 1974 erbaut und von 2014 bis 2016 um 8,6 Millionen Pfund (knapp zehn Millionen Euro) renoviert.

Dabei wurden neue Wohneinheiten geschaffen, eine neue Heizungsanlage eingebaut und die Außenwand mit einer gedämmten Vorhangfassade versehen. Die nicht von den Sanierungsarbeiten betroffenen Mieter blieben in dieser Zeit im Haus wohnen. Neben Sozialwohnungen und Büroräumen finden sich auch ein Boxklub und ein Kindergarten in dem Gebäude. Es wird im Auftrag des Bezirks verwaltet.

Die Fassadenverkleidung wurde von der Firma Harley Facades angebracht. Ein Sprecher sagte der Nachrichtenagentur Reuters, zum jetzigen Zeitpunkt könne er keinen Kommentar abgeben, weil ihm noch keine Informationen zum Hergang des Unglücks vorlägen.

Versicherer unter Druck

Der norwegische Versicherer Protector Forsikring ist an der Versicherung des brennenden Londoner Hochhauses beteiligt. "Als Versicherer von Royal Borough of Kensington und Chelsea ist Protector Forsikring von dem tragischen Feuer im Grenfell Tower betroffen", teilte die Firma in Oslo mit. "Unsere Gedanken sind bei den Menschen und ihren Familien, die dort leben."

APA

Die Kosten des Feuers würden aber vor allem vom Rückversicherungsprogramm getragen, teilte Protector weiter mit. Daher sei der Einfluss auf die Gewinnentwicklung vernachlässigenswert. Die Anleger an der Börse in Oslo warfen die Aktien dennoch aus ihren Depots. Protector fielen zunächst um 6 Prozent auf 67,25 norwegische Kronen (7,1 Euro), grenzten im Verlauf aber die Verluste auf 2,5 Prozent ein.

(APA/Reuters/dpa)

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