Um zu verhindern, dass sich Wanna Cry wiederholt, liefert Microsoft ein Update für Windows-Versionen, die seit Jahren nicht mehr unterstützt werden.
Anfang Mai verbreitete sich ein Erpressungstrojaner in Windeseile weltweit auf mindestens 200.000 Computersysteme. 150 Länder waren betroffen. Einige Unternehmen, darunter auch Renault musste in einigen Werken in Frankreich die Systeme und damit auch die Produktion stoppen. Der Erpressungstrojaner konnte von einem 22-jährigen Briten gestoppt werden. Damit scheint die Geschichte aber noch nicht zu Ende, denn Microsoft, in dessen Betriebssystem die Sicherheitslücke angesiedelt ist, bringt jetzt ein Update für Windows XP und Windows Vista. Und das obwohl die beiden Betriebssysteme bereits seit Jahren nicht mehr mit Updates versorgt werden.
Microsoft hat die genutzte Schwachstelle analysiert und entdeckt, dass weitere Lücken vorhanden sind, die sich auf ähnliche Weise und ihn ähnlich großem Ausmaß ausgenutzt werden könnten. Ein Notfall-Update soll eine Wiederholung von Wanna Cry verhindern.
Für Nutzer sollte dieser Schritt von Microsoft ein deutliches Signal sein, dieses Update auch tatsächlich schnell einzuspielen. Denn Microsoft handelt nur selten entgegen seinen Update-Praktiken. Aber immerhin nutzen laut Netmarketshare noch immer 5,66 Prozent der weltweiten Internet-Nutzer Windows XP und 0,56 Prozent Windows Vista. Und das obwohl Vista seit 2014 keine Sicherheits-Updates mehr veröffentlicht werden.
Generell sollte aber der Einsatz dieser veralteten Systeme überdacht werden. Auch wenn sie noch funktionieren, ist die Gefahr sich einen Virus einzufangen überdurchschnittlich hoch. Da helfen auch keine Notfall-Updates von Microsoft. Heise zufolge infizieren sich XP-Rechner, die mit dem Internet verbunden sind, binnen Minuten mit einem Virus.
(bagre)