Opel muss Arbeitsplätze abbauen, sonst hat der Autobauer eine Überkapazität von 400.000 Fahrzeugen im Jahr 2010. Andernfalls braucht Opel schon nächstes Jahr Staatshilfe.
Der deutsche Autoexperte Willi Diez vom Institut für Automobilwirtschaft hält einen Arbeitsplatzabbau bei Opel für unvermeidbar. "Es ist ganz klar, die Kapazität bei Opel muss abgebaut werden", sagte der Professor am Montag im MDR. Opel habe im kommenden Jahr eine Überkapazität von etwa 400.000 Fahrzeugen. Keiner könne darauf spekulieren, dass alle Standorte erhalten blieben. Bei einem Erhalt aller Jobs werde im kommenden Jahr schon wieder über Staatshilfen diskutiert.
Zugleich kritisierte der Autoexperte die Politik. Er verstehe nicht, warum nicht abgewartet werde, welchen Sanierungsplan GM vorlege. Er habe den Eindruck, die Politik dränge sich in die Rolle des Retters, der versuche, die Restrukturierung von Opel mitzugestalten. Diese Rolle komme ihr aber nicht zu. "Was im Moment passiert, ist ein politisches Spektakel, das einfach nicht in die Zeit passt."
Die deutschen Opel-Standorte sind nach Ansicht des Autoexperten wettbewerbsfähig. Das gelte vor allem für Rüsselsheim aber auch für Eisenach, das eines der modernsten Werke in Europa sei. Bochum sei etwas schwächer, und Kaiserlautern stehe von den deutschen Werken am ehesten auf dem Prüfstand.
Am Montag gibt es ein Gipfeltreffen zum Thema Opel, bei dem Vertreter der betroffenen Staaten über ihr Vorgehen beraten wollen. Befürchtet wird, dass sich die Regierungen mit ihren Hilfszusagen überbieten, um Arbeitsplätze in ihren eigenen Ländern zu erhalten.
(Ag. )