Die 22. Ausgabe der Wiener Regenbogenparade geht am morgigen Samstag mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen über die Bühne. Bei der abschließenden "Celebration" am Rathausplatz wollen etliche Politiker teilnehmen.
Am morgigen Samstag zieht in Wien die 22. Ausgabe der Regenbogenparade um den Ring. Auch die Politik ist dort heuer stark vertreten: So ist Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ), der im Vorjahr als erster Kanzler dort aufgetreten ist, wieder mit dabei. Auch die Grüne Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek und NEOS-Parteichef Matthias Strolz werden bei der finalen Celebration am Rathausplatz sprechen.
Teilnehmen werden außerdem unter anderen der für Antidiskriminierung zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ), der in Vertretung des Wiener Bürgermeisters Michael Häupl (SPÖ) eine Rede halten wird, sowie Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ), Gesundheits- und Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) und Bundesrätin Ewa Dziedzic (Grüne). Die Abschlusskundgebung findet voraussichtlich ab 19.00 Uhr im Pride Village am Rathausplatz statt. Davor ziehen die Teilnehmer der Parade - die Veranstalter rechnen inklusive Zuschauern mit 150.000 Menschen - ab 14.00 Uhr vom Rathausplatz aus gegen die Fahrtrichtung um den Ring.
Sicherheitsvorkehrungen und Verkehrsbehinderungen
Wegen der Veranstaltung kommt es zu geänderten Linienführungen der öffentlichen Verkehrsmittel auf der bzw. rund um die Ringstraße. Ab voraussichtlich 13.00 Uhr werden die Straßenbahnlinien 1, 2, 31, 71, D und die Buslinie 74A umgeleitet bzw. kurzgeführt. Die Parade wird auch heuer wieder von Straßenbahnen der Wiener Linien in den Regenbogenfarben angeführt.
Die Sicherheitsvorkehrungen sind im Vergleich zu den Vorjahren verstärkt worden, sagte Veranstalter Christian Högl von der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien zur APA. "Entsprechend der geänderten Sicherheitslage haben wir in Absprache mit den Behörden zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen", sagte Högl. Unter anderem werden deutlich mehr Beamte als sonst in Uniform und in Zivil die Parade begleiten.
"Marsch für die Familie" als Gegendemo
Gegen die Anliegen der Paraden-Teilnehmer, die gegen die Diskriminierung von Schwulen, Lesben und Transgender-Personen demonstrieren, wendet sich auch in diesem Jahr der "Marsch für die Familie". Die Gegner der Regenbogenparade treffen sich um 15.00 Uhr am Albertinaplatz, um unter anderem "gegen den Gender-Wahn" und gegen das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare zu protestieren. Unterstützung gibt es für das vom Verein "Pro Vita" organisierte Zusammentreffen heuer einmal mehr u.a. vom ehemaligen Pegida-Sprecher Georg Immanuel Nagel. Als Redner sind weiters der ehemalige Ministerpräsident der Slowakei, Jan Carnogursky, sowie der parteilose Nationalratsmandatar Marcus Franz angekündigt.
(APA)