Papst lobt Merkels Einsatz für den Frieden

Merkel bei Papst Franziskus
Merkel bei Papst FranziskusREUTERS
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Franziskus empfing die deutsche Kanzlerin zu einer Privataudienz. Im Mittelpunkt des Gespräches dürften die Schwerpunkte des G-20-Gipfels gestanden haben.

Papst Franziskus hat die deutsche Kanzlerin Angela Merkel in ihrem Einsatz für den Frieden gestärkt. "Für die Arbeit, die Sie für den Frieden tun", sagte Franziskus nach der rund 40-minütigen Privataudienz am Samstag in Rom und überreichte ihr eine Medaille mit einem Olivenzweig. Es war bereits die vierte Audienz, zu der das katholische Kirchenoberhaupt die CDU-Politikerin im Vatikan empfing.

"Danke, dass ich wieder hier sein kann", sagte Merkel bei der Begrüßung. Nach der Unterredung überreichte Merkel dem Pontifex Süßigkeiten aus seiner Heimat Argentinien, die sie vor wenigen Tagen besucht hatte: den karamellartigen Brotaufstrich Dulce de Leche und Alfajores, mit Schokolade umhüllte Kekse. "Das kennen Sie ja", sagte sie. Das katholische Kirchenoberhaupt schenkte Merkel neben der Medaille drei seiner Schreiben.

G-20-Gipfel im Mittelpunkt

Im Mittelpunkt des Gespräches dürften die Schwerpunkte des G-20-Gipfels in Hamburg Anfang Juli gestanden haben, der von Merkel geleitet wird. Fortschritte bei zentralen Themen wie Freihandel, Klimaschutz, Migration sowie beim Kampf gegen Armut sind wegen der Abschottungspolitik von US-Präsident Donald Trump fraglich. Die Protestantin Merkel dürfte sich vom Papst Rückendeckung erwartet haben: beide stehen bei vielen Themen inhaltlich eng beieinander.

Merkel fühlte sich nach dem Besuch jedenfalls gestärkt. "Er hat mich ermutigt, auf diesem Weg weiterzugehen. Genauso, wie für internationale Abkommen zu kämpfen", sagte die CDU-Politikerin. Dass sie bei dem bevorstehenden G-20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs im Juli in Hamburg Afrika in den Mittelpunkt stelle, habe der Papst begrüßt.

Mit dem Empfang der Kanzlerin brach das katholische Kirchenoberhaupt mit einem ungeschriebenen Gesetz im Vatikan: Eigentlich werden keine Spitzenpolitiker im Wahlkampf empfangen. Der Kirchenstaat ist in solchen Fällen um Neutralität bemüht.

(APA/dpa)

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