Emil Brix wird neuer Leiter der Diplomatischen Akademie

Botschafter Emil Brix
Botschafter Emil BrixClemens Fabry
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Der bisherige Direktor der Diplomatischen Akademie, Hans Winkler, geht in Pension. Ihm folgt Österreichs Botschafter in Moskau, Emil Brix, nach.

An der Spitze der diplomatischen Akademie in Wien kommt es zu einem Wechsel. Der bisherige Leiter, Botschafter Hans Winkler, geht in Pension. Ihm folgt der derzeitige österreichische Botschafter in Moskau, Emil Brix, nach. Der Wechsel soll im Sommer stattfinden. Im Gespräch mit der „Presse“ verweist Brix auf die Brückenfunktion der Diplomatischen Akademie. Diese wolle er in Zukunft weiter stärken. An der Akademie in Wien werden auch Studenten aus anderen Ländern – vor allem aus Ost- und Südosteuropa – ausgebildet. Viele von ihnen übernehmen später wichtige Positionen in ihren Staaten.

Auch Brix hat eine starke Verbindung zu Ost- und Südosteuropa. Von 1990 bis 1995, also direkt nach der Wende in Polen, war er österreichischer Generalskonsul in Krakau. Seit vielen Jahren ist er auch stellvertretender Vorsitzender des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM).

Die Diplomatische Akademie sei in erster Linie eine Lehranstalt, sagt Brix. Zugleich komme ihr aber auch die Position eines Think Tanks zu. Schon bisher wurden an dem Institut in der Favoritenstraße zahlreiche öffentliche Vorträge und Podiumsdiskussionen veranstaltet. Das will Brix weiter intensivieren. „Die Außenpolitik muss noch stärker mit der Bevölkerung ins Gespräch kommen. Hier kann die Akademie einiges bewegen.“

Anforderungsprofil für moderne Diplomaten

Und wie sieht das moderne Anforderungsprofil für einen Diplomaten aus? „Er muss emotionale Intelligenz besitzen und sich in die Positionen anderen hineinversetzen können“, sagt Brix. In den vergangenen Jahren ist Geopolitik wieder stärker zu einem Instrument in den internationalen Beziehungen geworden. „Gerade heute ist interkulturelle Kompetenz sehr wichtig.“

Brix ist Historiker, der sich unter anderem mit dem Zerfall des Habsburger Reiches beschäftigt hat. In den 1980er Jahren war er erst Klubsekretär im ÖVP-Parlamentsklub, später im Büro des damaligen Wissenschaftsministers Hans Tuppy tätig. Ende der 1990er Jahre leitete er das österreichische Kulturinstitut in London, danach die Kulturpolitische Sektion im Außenamt. 2010 kehrte er als Botschafter nach London zurück, im Jänner 2015 wurde er Botschafter in Moskau.

(w.s.)

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