Trumps (teuer erkaufter) Sieg im Kongress

Karen Handel zieht in den Kongress ein.
Karen Handel zieht in den Kongress ein.(c) AFP (Getty Images)
  • Drucken

Die Republikaner verteidigen zwei Kongresssitze. Der US-Präsident überstand damit einen wichtigen Stimmungstest, der ihn - aber auch die Demokraten - teuer zu stehen kam.

Die Republikaner haben im US-Bundesstaat Georgia eine heiß umkämpfte und kostspielige Nachwahl für einen Sitz im Repräsentantenhaus gewonnen, die auch als Stimmungstest für die Arbeit von Präsident Donald Trump galt. Trumps Parteifreundin Karen Handel setzte sich am Dienstag laut dem Nachrichtensender CNN nach Auszählung von mehr als 65 Prozent der Stimmen gegen den Demokraten Jon Ossoff durch.

Beide Seiten hatten im Wahlkampf zusammengenommen die Rekordsumme von mindestens 57 Millionen Dollar ausgegeben und damit fast doppelt soviel wie die bisherige Höchstmarke. Seit den 1970er-Jahren ist das Mandat in republikanischer Hand. Auch bei einer Nachwahl in South Carolina konnten die Republikaner ihren Sitz behaupten. Dort behielt der republikanische Favorit Ralph Norman erwartungsgemäß die Oberhand.

Auswirkungen auf die Machtverteilung im Kongress, wo die Republikaner in beiden Kammern die Mehrheit haben, hatten die Wahlen nicht.

Bittere Niederlage für die Demokraten

Die Nachwahlen war nötig geworden, nachdem der bisherige Inhaber des Sitzes in Georgias 6. Wahlbezirk, Tom Price, sein Mandat zurückgab und als Gesundheitsminister in die Regierung von Donald Trump aufrückte. In South Carolina war Mick Mulvaney vom Repräsentantenhaus in die Regierung gewechselt.

Es waren nach Abstimmungen in den Bundesstaaten Kansas und Montana bereits die Nachwahlen Nummer drei und vier, bei denen sich die Demokraten Hoffnung auf das Eindringen in eine republikanische Phalanx gemacht hatten, letztlich aber das Ziel verfehlten.

Beide Parteien hatten vor allem der Nachwahl in Georgia enorme Bedeutung beigemessen. Sie sollte als Stimmungsbarometer mehr als fünf Monate nach der Amtseinführung von Donald Trump dienen.

(APA/dpa/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

In Hamburg erwarten Demonstranten Donald Trump schon sehnsüchtig zum G20-Gipfel.
Analyse

Wovon Trump mit seinen permanenten Eskapaden ablenkt

Hinter den Provokationen des US-Präsidenten steckt Kalkül. Und die Medien fallen darauf herein.
Außenpolitik

Richter stoppen Trumps Anti-Klimaschutzpläne

Vorschriften aus der Obama-Ära zur Beschränkung von Methan-Emissionen dürfen laut Urteil nicht ausgesetzt werden. Die Entscheidung ist eine Niederlage für den US-Präsidenten.
Archivbild: Donald Trump
Außenpolitik

"Strohdumm": Trump setzt Tiraden gegen US-Moderatoren fort

Trotz Kritik auch aus der eigenen Partei an seinem Verhalten beleidgt der US-Präsident zwei Fernsehmoderatoren erneut.
Protest gegen das Einreiseverbot von US-Präsident Trump
Außenpolitik

Hawaii zieht gegen Trumps Einreiseverbot vor Gericht

Das Verbot ist in Kraft getreten und betrifft Menschen aus sechs Ländern. Um doch in die USA einreisen zu können, müssen enge Verbindungen hierher nachgewiesen werden. Ein dort lebender Onkel oder eine Großmutter reichen nicht aus.
US-Präsident Donald Trump
Medien

Trump beschimpft TV-Moderator als "Psycho-Joe"

Der US-Präsident schmähte einen Moderator, dessen Kollegin verunglimpfte er als die "verrückte Mika mit dem niedrigen IQ". Hintergrund war offenbar ein Kommentar über Trumps Führungsstil.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.