EU-Kommission: Ferreros Zukunft ist noch offen

(c) EPA (JULIEN WARNAND)
  • Drucken

Catherine Ashton tritt am 1. Dezember ihr Amt an. Kommissarin Ferrero könnte dann provisorisch die Außenhandels-Agenden übernehmen oder einen Teil der Außenpolitik behalten.

Die nähere Zukunft von EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner ist noch offen. Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso wird aber in den nächsten Tagen entscheiden, welche Agenden Ferrero-Waldner bis zum Antritt der nächsten Kommission betreut.

Im Gespräch sind die Außenhandels-Agenden der bisherigen britischen EU-Kommissarin Catherine Ashton, die am 1. Dezember das Amt der EU-"Außenministerin" antritt. Eine andere Option wäre, dass Ferrero-Waldner noch weitere Zuständigkeiten im Bereich der Außenpolitik behält, etwa die EU-Nachbarschaftspolitik oder die Außenhilfe.

Sollte aber ein Kommissar, der bereits jetzt dem Kommissarskollegium angehört, ab Februar den Außenhandel übernehmen, könnte er dies gleich tun. Als Möglichkeiten genannt werden etwa Siim Kallas (derzeit Verwaltung), Olli Rehn (derzeit Erweiterung) und Janez Potocnik (derzeit Forschung).

Hahn nicht Umwelt?

In der Brüsseler Behörde wird erwartet, dass Barroso noch gut eine Woche braucht, um die Verteilung der gesamten Dossiers für die nächste Kommission abzuschließen.

Dass der von Österreich designierte nächste EU-Kommissar Johannes Hahn das Umweltressort erhält - wie bereits in Medienberichten spekuliert worden war - gilt laut einem Experten in der EU-Kommission als nicht wahrscheinlich.

Gentlemen's Agreement

Die vergangene Woche als erste EU-"Außenministerin" ernannte Britin Ashton übernimmt Kraft des mit 1. Dezember geltenden Lissabon-Vertrags ab diesem Tag ihr neues Amt als "Hohe Vertreterin" der EU-Außen- und Sicherheitspolitik und Vizepräsidentin der EU-Kommission.

Ashton wolle sich ab 2. Dezember einen Informationsaustausch mit dem EU-Parlament stellen, hier gebe es bereits ein "Gentlemen's Agreement" mit den EU-Abgeordneten. Die Britin muss sich dann noch im Jänner einem Hearing der Abgeordneten stellen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Europa

EU-Parlament: Ashton stellt sich "informellem Hearing"

EU-Parlamentarier haben im Streit um die Bestellung der künftigen EU-Außenbeauftragten ein Einlenken signalisiert. Catherine Ashton soll sich am Mittwoch dem außenpolitischen Ausschuss stellen.
EU-Parlament und -Rat streiten über Catherine Ashton
Europa

EU-Parlament und Rat streiten wegen Ashton

Zankapfel der EU-Institutionen ist der Amtsbeginn der hohen Repräsentantin für Außenpolitik, Catherine Ashton. Das EU-Parlament will die künftige Kommissions-Vizepräsidentin gegebenenfalls verhindern.
Europa

Neue Posten: Streit um Amtsantritt der „Außenministerin“

Das EU-Parlament will die Britin Catherine Ashton vorher genau testen. Nach bisheriger Planung sollen die Anhörungen am 11. Jänner beginnen, das Votum zur Kommission soll dann Ende Jänner erfolgen.
Europa

Rauer Wind gegen EU-Duo: „Schwach und unbekannt“

Van Rompuy steht unter Druck der Länder, Ashton muss Parlament überzeugen. Sie wissen wohl, dass sie der „kleinste gemeinsame Nenner“ der 27 EU-Länder waren und sind.
Europa

Nach den EU-Topjobs: Gerangel um die Kommission

Europa hat eine neue „Außenministerin“ und auch einen Ratspräsidenten. Jetzt muss Barroso seine Kommission bilden. Bis Jänner wird er mit Ländern und EU-Parlament verhandeln.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.