Das Rennen um die nächste Online-Revolution hat begonnen. Bei Bitcoin und Blockchain steht Österreich ganz gut da. Weil es nur wenige, aber klare Regeln gibt.
Wien/Graz. Wer kann sich noch an Altavista erinnern? Oder an den Austronaut? Das waren Suchmaschinen in den Frühzeiten des Internets. Sie konnten das Versprechen, das Web zu katalogisieren, nie einlösen. Yahoo hat sie verdrängt. Dann kam Google. 17 Jahre nach dem spektakulären Ende der Dot-Com-Bubble haben Megakonzerne wie die Google-Mutter Alphabet, Apple, Facebook, Microsoft und Amazon alle leeren Versprechen der 1990er-Jahre längst erfüllt. Diese Internetgiganten dominieren heute das Geschäft mit den Daten der Nutzer – und die amerikanischen Finanzmärkte.
Aber jetzt baut sich gerade die nächste Welle auf. Sie ist noch sehr klein, aber sie wächst jeden Tag. Die Cryptowährung Bitcoin ist ein Vorbote. Bitcoin hat es inzwischen in den Mainstream geschafft. Dahinter steht die Blockchain, eine „Block-Kette“.
So eine Blockchain kann man theoretisch als Gegenmodell zu allem einsetzen, was heute eine Zentralstelle braucht. Mit den Währungen fängt es bloß an. Die Banken und Zentralbanken haben das Thema längst am Radar. Erste, RBI und EZB sind dran. Im Energiebereich experimentieren etwa die Wien Energie und die Energie Steiermark. International entstehen gerade Blockchain-Projekte zu jedem erdenklichen Thema: vom Social Network bis zu Cloud Storage, vom Kunstmarkt bis zum Luxusbereich. „Alle Branchen, die die Herkunft eines Produkts beweisen wollen, können eine Blockchain einsetzen. Etwa der Bereich von biologischen und fair gehandelten Lebensmitteln“, sagt Andreas Freitag, Blockchainexperte bei EY.