Der erste selbstfahrende Linienbus startet 2018, die U5 wird ohne Fahrer unterwegs sein: Die Digitalisierung verändert den Stadtverkehr, für Menschen ist das gewöhnungsbedürftig.
Wien. Die Zukunft des Verkehrs in Wien sieht auf den ersten Blick unspektakulär aus: silbergraue Hülle, vier kleine Räder, Platz für elf Passagiere, und irgendwie erinnert das Gefährt mit dem Namen Navya Arma an eine überdimensionale Gondel auf Rädern. Aber die Vorboten einer digitalen Revolution sind oft unscheinbar, und Navya Arma läutet eine Zeitenwende ein – konkret die Zukunft des Stadtverkehrs. Dabei geht es um selbstfahrende Busse und U-Bahnen. Also Techniken, die den öffentlichen Verkehr in der Stadt sicherer, stressfreier und auch günstiger abwickeln sollen. Eingesetzt werden Technologien, die vor nicht allzu langer Zeit nur in Science-Fiction-Filmen zu sehen waren.
In Wien beginnt das neue Zeitalter im August – mit Vorbereitungen für Testläufe im Jahr 2018 (ohne Passagiere). Mitte 2019 soll der autonome Bus in der Seestadt Aspern dann in den Linienbetrieb gehen, wie Florian Schneider vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (das KFV begleitet das Projekt) erklärt. Dann wird jenseits der Donau der erste selbstfahrende Bus getestet, um ihn derart weiterzuentwickeln, dass er 2019/2020 autonom im Linienverkehr in der Seestadt unterwegs sein kann. Also ohne Fahrer. „Autonomes Fahren ist ein Megatrend, der das Potenzial hat, Städte nachhaltig zu verändern“, hatte Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer bei der Präsentation des Projektes gemeint – es ist eine Kooperation von Wiener Linien, AIT (Austrian Institute of Technology), KFV, TÜV Austria, Siemens und dem französischen Bushersteller Navya.