Neun Prozent Lohnerhöhung zu wenig: VW-Arbeiter streiken weiter

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SLOVAKIA-VW-LABOUR-AUTOMOBILE-ECONOMY-STRIKEAPA/AFP/VLADIMIR SIMICEK
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Der seit Dienstag andauernde Streik von über 8000 Arbeitern wird von der slowakischen Regierung unterstützt. Betroffen ist die Produktion von Modellen wie dem VW Touareg oder dem Audi Q7.

Die Verhandlungen über ein Ende des Streiks im slowakischen Volkswagen-Werk in Bratislava sind gescheitert. Gewerkschaftschef Zoroslav Smolinsky kündigte eine Verschärfung des Ausstands an. "Wir werden morgen streiken, am Samstag, Sonntag, vielleicht eine Woche. Sie werden leiden", sagte er vor Hunderten Arbeitern vor dem Werk. Ob die Gespräche mit VW fortgesetzt werden, sagte er nicht.

Mehr als zwei Drittel der rund 12.300 Mitarbeiter in Bratislava hatten am Dienstag die Arbeit niedergelegt. Vertreter des Autobauers und Gewerkschaften verhandelten am Mittwoch sieben Stunden und am Donnerstag vier Stunden. Dabei rückten die Gewerkschaften von ihrer Forderung nach 16 Prozent höheren Löhnen ab und reduzierten sie auf 13,9 Prozent. Das VW-Angebot von neun Prozent lehnen sie ab.

Der erste Streik in einem großen Automobilwerk in der Slowakei wird von der Regierung unterstützt, die sich für höhere Einkommen einsetzt. In Bratislava werden etwa der Geländewagen Touareg, der Kleinwagen Up und der Audi Q7 gebaut.

Internationaler Haftbefehl für VW-Manager

Es ist aber nicht das einzige Problem, das VW derzeit drückt. So wurde am Donnerstagabend auch bekannt, dass die USA fünf deutsche VW-Manager per internationalem Haftbefehl zur Fahndung ausgeschrieben haben, weil sie in den VW-Dieselskandal verwickelt sind. Dass Deutschland die Manager ausliefert, gilt als ausgeschlossen, da es in diesem Fall den deutschen Gesetzen widerspricht. Allerdings können die Männer das Land vorerst wohl nicht mehr verlassen, ohne Gefahr zu laufen ausgeliefert zu werden. Im Jänner war ein sechster Manager bereits so unvorsichtig, US-Boden zu betreten. Er wurde beim Rückflug von einem Urlaub am Flughafen Miami festgenommen und sitzt seither in Haft.

(Reuters)

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