Mit der anhaltenden Hitze steigt die Waldbrandgefahr weiter. Auch einzelne Gewitter können diese nicht bannen, warnen Experten. Das Gesundheitsministerium startet unterdessen eine Hotline für Hitze-Geplagte.
Die heimischen Land- und Forstbetriebe haben am Freitag um erhöhte Vorsicht im Wald gebeten. Es herrsche höchste Waldbrandgefahr, hieß es in einer Aussendung. Allein heuer gab es in Österreich laut Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft bereits mehr als 130 Waldbrände. Besonders betroffen sind Niederösterreich, Unterkärnten, Tirol sowie die Steiermark und das Burgenland.
Mehrere Bundesländer hatten bereits in den vergangenen Tagen Maßnahmen zur Vermeidung von Waldbränden ergriffen. Tirol, Salzburg, Nieder- und Oberösterreich erließen Verbote für Rauchen und Feuer im Wald, Wien untersagte das Grillen auf öffentlichen Plätzen.
"Aufgrund der hohen Temperaturen der letzten Tage und der geringen Niederschlagsmengen in den letzten Monaten ist der Waldboden an der Oberfläche sehr trocken", sagte Felix Montecuccoli, Präsident der Land- und Forstbetriebe Österreich, am Freitag. Der Niederschlag eines einfachen Gewitters reiche nicht aus, um die Gefahr zu bannen.
Verhaltensregeln im Wald
Daher sollte man beim Spazierengehen im Wald unbedingt folgende Verhaltensregeln beachten: Das Entzünden eines offenen Feuers wie Lagerfeuer, Kerzen oder Fackeln ist strikt zu unterlassen. Auch das Rauchen sollte vermieden werden und die Waldbesucher werden gebeten, keinesfalls brennende oder glimmende Gegenstände wie Zündhölzer, Zigaretten oder deren Stummeln im Wald zu hinterlassen. "Schon ein heißer Auspuff eines Pkw kann schnell zum Auslöser von Waldbränden werden", warnte Montecuccoli.
Der heimische Wald funktioniert als natürliche Klimaanlage. Bei Temperaturen jenseits der 30 Grad verschafft der Wald seinen Besuchern eine optimale Abkühlung. Nicht nur der Schatten der Bäume bietet Kühlung, sondern auch die Verdunstung. Im Verlauf einer Hitzewelle tragen Wälder so stetig zur Abkühlung der Umwelt bei. Im Durchschnitt ist es im Wald 3,5 Grad kühler als außerhalb.
Gesundheitsministerium startet Hitzetelefon
Das Gesundheitsministerium nimmt wegen der anhaltenden Hitze gemeinsam mit der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) ab heute, Freitag, wieder sein Hitzetelefon in Betrieb. Rechtzeitig zum Donauinselfest können sich Menschen, die bei extremer Hitze Probleme haben, unter der Telefonnummer 050 555 555 österreichweit und kostenlos praktische Tipps und Ratschläge holen.
"Wenn man bei der derzeitigen Hitzewelle nicht gut auf seinen Körper achtet, können die heißen Temperaturen schnell zur Gefahr werden", warnte Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ). "Mit etwas Unterstützung kann die Hitze aber erträglicher gemacht werden."
Wer wissen möchte, wie man Hitzestau, Hitzschlag und anderen gesundheitlichen Beschwerden aufgrund der hohen Temperaturen vorbeugen kann, erhält täglich von 9:00 bis 21:00 Uhr Beratung und Unterstützung. Das Gesundheitsministerium empfiehlt viel zucker- und alkoholfreie Flüssigkeit und nur kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen, luftige Kleidung zu tragen, direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden und bei der Einnahme von Medikamenten besonders vorsichtig zu sein.
(APA)