Häftling wollte in Grazer Spital aus Fenster springen

Archivbild: Graz-Karlau
Archivbild: Graz-KarlauAPA/ERWIN SCHERIAU
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Der Insasse der Justizansztalt Karlau war zu einer Behandlung auf die Kieferambulanz des LKH Graz gebracht worden. Er ist einer der Häftlingen, die zuletzt im Spazierhof eine Rauferei begonnen hatten.

Im Grazer Landeskrankenhaus ist am Montag die Flucht eines in Behandlung befindlichen Insassen der Justizanstalt Karlau vereitelt worden: Bei einer Behandlung aus der Kieferambulanz wollte der Häftling aus dem ersten Stock springen. Es könnte sich allerdings auch um einen Suizidversuch gehandelt haben, das werde untersucht, sagte der stellvertretende Leiter der Justizanstalt, Gerhard Derler. Der Mann ist einer von fünf Häftlingen, die am Mittwoch im Spazierhof eine Rauferei begonnen hatten.

Die beiden Beamten, die bei der Behandlung des Häftlings am Vormittag in ersten Stock der Kieferchirurgie des LKH dabei gewesen seien, hätten gut reagiert und den Sprung aus dem Fenster verhindert, sagte Oberstleutnant Derler. Beim Eingreifen hätten sie allerdings Verletzungen davongetragen. Der Häftling selbst sei bisher noch nicht mit Fluchtplänen aufgefallen. Er war seit Mittwoch in der Inquisitenstation des LKH gewesen und auch immer bewacht zu Behandlungen geführt worden, dabei sei nichts bemerkt worden.

Der Mann müsse wegen ordnungswidrigem Verhalten mit disziplinären Maßnahmen rechnen, die Untersuchung sei aber noch nicht abgeschlossen. Die Sache kann aber auch in einer Strafanzeige müden. Die bei der Schlägerei verletzten Häftlinge seien mittlerweile wieder in der Karlau.

Derler zufolge war die Auseinandersetzung von zwei Häftlingen im Spazierhof ausgegangen. Sie seien aufeinander losgegangen - drei weitere Insassen haben andere daran gehindert, den Streit zu schlichten, bis die Einsatzgruppe der Justizvollzugsanstalt eingegriffen habe. Die fünf würden angezeigt.

Häftling mit Tischbein erschlagen

Erst in der Nacht auf vergangenen Mittwoch hatte in der Karlau ein Mörder einen ebenfalls wegen Mordes verurteilten Mann mit einem Tischbein erschlagen. Stunden später war es zur Schlägerei gekommen. Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) hatte noch am Samstag in einem kurzen Pressestatement bei einem kurzfristigen Besuch in der Justizanstalt unterstrichen, dass das Gefängnis in jeder Hinsicht tadellos sei.

(APA/Red.)

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