Eppingers neue Sternstunde – bei der ÖVP

Peter L. Eppinger (links) engagiert sich nun für die Bewegung von Sebastian Kurz. [
Peter L. Eppinger (links) engagiert sich nun für die Bewegung von Sebastian Kurz. [(c) APA/HANS PUNZ
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Der ehemalige Ö3-Moderator spricht in Zukunft für die Bewegung von Sebastian Kurz. Seinen Job beim ORF-Hörfunk hat er gekündigt. Nun will er parteiferne Unterstützer sammeln.

Wien. Die SPÖ hatte Matthias Euler-Rolle, die Grünen Gustav Götz und Martin Radjaby – und jetzt hat auch die ÖVP einen Ö3-Mann auf ihre Seite gezogen. Wobei es offiziell, wie die ÖVP an dieser Stelle rasch einwerfen würde, natürlich nicht um die Partei geht. Sondern um die neue Bewegung von ihrem Chef, Sebastian Kurz.

Am Mittwoch stellte Kurz also im Volksgarten, auf neutralem Boden, Peter L. (für Leo) Eppinger als neuen Sprecher seiner Bewegung vor: Er kenne den (Ex-)Moderator – unter anderem bekannt durch den Ö3-„Wecker“ und die „Sternstunden“ – seit vielen Jahren. „Wir sind immer wieder in Kontakt getreten, haben manchmal auch sehr ernste und tiefsinnige Gespräche geführt“, sagt er.

Und Eppinger erklärt: „Sebastian Kurz ist ein Mann mit Handschlagqualität. Die Chance ist so groß wie nie, dass wir jetzt etwas ändern.“ Er selbst habe sich noch nie politisch engagiert. Aber die Politik von Kurz gefalle ihm. „Ich bin da sehr gern dabei.“ Ihn habe unter anderem beeindruckt, dass Kurz in der ÖVP alte Strukturen aufgebrochen hat. Das führt nun zur Frage: Was macht Eppinger nun eigentlich? „Ich habe bei Ö3 nach 22 Jahren gekündigt und bin gerade erst Papa geworden. Das war kein leichter Schritt, aber es ist ein wichtiges Anliegen“, sagt er.

Die Stimme und das Gesicht

In Zukunft will er nicht nur die Stimme, sondern auch das (zweite) Gesicht der Bewegung sein. Der Job ist übrigens ein bezahltes Engagement – die Gage ist ähnlich hoch wie jene, die er als Ö3-Moderator bezogen hat. Er will beispielsweise ein Fest nach dem ÖVP-Parteitag am kommenden Samstag moderieren und auch auf Social Media für Kurz kommunizieren. Außerdem haben sich laut seinen Angaben bereits 60.000 Menschen online als Unterstützer des ÖVP-Chefs gemeldet. Diese seien mit Sicherheit nicht alle parteiaffin – und genau diese Personengruppe wolle Eppinger ansprechen und koordinieren. Ob man ihn nicht einfach als Leiter des Personenkomitees bezeichnen könne? Wieso nicht, meint Eppinger.

„Unterstütze das Programm“

Der Medienprofi soll jedenfalls vorwiegend Marketingaufgaben übernehmen. Er soll der Bevölkerung signalisieren, dass Kurz tatsächlich nicht nur auf altbewährte ÖVP-Politiker setzt. Ein Antreten auf Kurz' Nationalratswahlliste schließt Eppinger selbst dementsprechend aus. Die politischen Aussagen überlasse er allen voran Parteichef Kurz. Mit der ÖVP könne er sich ebenfalls identifizieren: „Ich unterstütze das Programm von Sebastian.“ Nachsatz: „Natürlich ist das das Programm der ÖVP.“

Aber auch für die Liste ist Kurz noch auf der Suche nach neuen Kandidaten, die nicht aus den eigenen Strukturen der Partei kommen. Schon heute, Dienstag, soll jedenfalls eine weitere Personalentscheidung des ÖVP-Chefs präsentiert werden. (ib)

Auf einen Blick

Peter L. Eppinger war 22 Jahre auf Ö3 als Moderator tätig. Nun hat er gekündigt und engagiert sich bei der ÖVP unter Sebastian Kurz. Er soll das Gesicht und die Stimme der Bewegung sein und um Unterstützer werben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.06.2017)

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