Unis jubeln über Beschluss: "Sind dem Nationalrat dankbar"

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Das Budgetplus für die Unis ist fix. Dass die Ausgestaltung der Studienplatzfinanzierung noch ziemlich diffus ist, sei ein Wermutstropfen.

Für die Universitätenkonferenz ist der Beschluss des Uni-Budgets für 2019 bis 2021 im Nationalrat "selbstverständlich ein Anlass für großen Jubel". "Wir sind dem Nationalrat dankbar, dass es in dieser unvorhersehbaren Weise, auf rot-grüne Initiative hin, zum Finanzierungsbeschluss gekommen ist", so uniko-Präsident Oliver Vitouch.

Ein "Wermutstropfen" sei es allerdings, dass "die Ausgestaltung der Studienplatzfinanzierung nun mit einiger Diffusität verbunden ist". Er sei aber überzeugt, dass eine verantwortungsvolle neue Regierung in der im Gesetz vorgegebenen Frist bis Ende Jänner 2018 einen entsprechenden Entwurf vorlegen werde. "Wenn das gelingt, dann sind wir in dieser ewigen Hängepartie einen Siebenmeilenschritt weitergekommen. Vorerst wurde ein großer erster Schritt gesetzt."

"Ein richtiger und wichtiger Schritt"

Nach Vitouchs Ansicht gibt es eine Allparteieneinigkeit darüber, dass die finanzielle Besserausstattung der Unis durch die zusätzlichen 1,35 Mrd. Euro für die Jahre 2019 bis 2021 ein "richtiger und wichtiger Schritt hin zum Ziel eines Hochschulbudgets von zwei Prozent des BIP ist". Daher sei heute ein "entscheidender Parlamentsbeschluss über ein Zukunftsthema und für zukunftsorientierte statt vergangenheitsorientierte Ausgaben gefallen".

Der Streit zwischen SPÖ und ÖVP habe sich um das mit dem Budget verbundene Thema der Zugangsregelungen an den Unis gedreht und wie man das Problem der stark überlaufenen Fächer an manchen Unis löst, betonte Vitouch. "Natürlich wäre es uns lieber gewesen, wenn das plangemäß ohne Dissens und Streit und ohne politisches Taktieren von statten gegangen wäre."

"Um Begriff Zugangsregelungen gedrückt"

Was im Parlament beschlossen worden sei, komme den Vorstellungen der Unis "in der Sache nahe", betonte Vitouch - "obwohl man sich um die historisch heiße Kartoffel des Begriffs Zugangsregelungen gedrückt hat". Das Problem der Überlaufenheit von Studien sei von Uni zu Uni unterschiedlich ausgeprägt und etwa an der Uni Wien bzw. anderen Hochschulen in der Hauptstadt wie der Technischen Universität (TU) oder der Universität für Bodenkultur eminent.

An anderen Standorten wiederum sei es "zwar nicht unbekannt, aber es beschränkt sich auf wenige Fächer". Oft handle es sich auch um ein "Verteilungsproblem": In der Informatik sei etwa die TU Wien weit über der Grenze ihrer Kapazitäten, während sich andere Unis in diesem Fach durchaus noch mehr Studierende wünschen würden.

ÖH ebenfalls erfreut über den Beschluss

Auch die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) zeigte sich erfreut über den Nationalratsbeschluss. "Für die Studierenden bedeutet die heute beschlossene Budgeterhöhung bessere Betreuungsverhältnisse an den Universitäten und führt somit zu besseren Studienbedingungen für alle - und das alles ohne Zugangsbeschränkungen", so Generalsekretärin Magdalena Goldinger in einer Aussendung.

(APA)

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