Rechnet man die Zahlen des Jahres 2009 hoch, dann haben sich heuer fünf Prozent mehr Menschen mit dem HI-Virus infiziert als 2008. Die neuen Therapien verleiten zu Sorglosigkeit, warnt die Aids-Hilfe Wien.
Die Zahl der HIV-Neuinfektionen dürfte in Österreich leicht ansteigen, sagten Vertreter der Aids-Hilfe Wien. Die moderne Therapie verleite möglicherweise zu Sorglosigkeit. Vom 18. bis 23. Juli 2010 ist Wien die Gastgeberin der "Aids 2010", der nächsten Welt-Aids-Konferenz.
Laut Dennis Beck, dem Obmann der Aids-Hilfe Wien, sind in Österreich bis 30. Oktober 1502 Menschen an Aids verstorben, insgesamt 2749 Personen an Aids erkrankt. "Es leben mit Aids derzeit 1247 Menschen. Es gibt in Österreich zwischen 12.000 und 15.000 Menschen, die mit HIV leben, davon etwa die Hälfte in Wien." Weltweit haben sich bisher 60 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert, 25 Millionen sind an Aids gestorben.
Plus von fünf Prozent
Insgesamt steigt die Zahl der HIV-Neuinfektionen offenbar leicht an: Im Jahr 2007 waren es in Österreich 515, im Jahr 2008 dann 505 bestätigte positive Tests, nach drei Viertel des Jahres hochgerechnet werden es im Jahr 2009 wohl um die 523 sein. Das Plus dürfte etwa fünf Prozent betragen.
Die Aids-Hilfe Wien hat seit dem Sommer ihr Testangebot ausgeweitet. Geschäftsführer Philipp Dirnberger wies darauf hin, dass man nunmehr auch einen Schnelltest anbiete, bei dem der Klient binnen einer halben Stunde das Ergebnis erfahren könne. Von 190 Personen, die sich auf diese Weise untersuchen ließen, waren aber alle HIV-negativ. Zusätzlich angeboten werden Tests auf Hepatitis B, Hepatitis C und Syphilis.
(APA)