Steinhauser hofft, dass "Handschlag mit Pilz halten wird"

Grünen-Klubobmann Albert Steinhauser
Grünen-Klubobmann Albert SteinhauserAPA/EXPA/SEBASTIAN PUCHER
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Pilz werde im Eurofighter-U-Ausschuss "selbstverständlich seine Aufdeckerarbeit als grüner Mandatar fortsetzen", betont Klubchef Steinhauser. Dafür habe ihm Pilz eine "Trennung in Anstand" versprochen.

Peter Pilz kehrt den Grünen den Rücken - so viel ist sicher. Ob sein  „drittes Leben“, wie er selbst diesen Entschluss genannt hat, eine eigene Liste bei der Nationalratswahl im Oktober bedeutet, ist wahrscheinlich. Er „will“ jedenfalls, „weil so viele wollen“, sagte er am Donnerstag im ORF-Radio. Eine Entscheidung werde er in etwa drei Wochen treffen. Seine Arbeit im aktuellen parlamentarischen U-Ausschuss wird er so lange für die Grünen fortsetzen, wie deren Klubobmann, Albert Steinhauser, am Donnerstag im Ö1-„Mittagsjournal“ bestätigte.

Pilz werde „selbstverständlich seine Aufdeckerarbeit im Untersuchungsausschuss als grüner Mandatar fortsetzen“, so Steinhauser auf die Causa Eurofighter angesprochen. Die Partei habe ein Interesse an Aufklärung „und dafür wird Peter Pilz sorgen“, sagte der Klubobmann. Er, Steinhauser, habe Pilz versprochen, „dass ich ihm das garantiere“.

Überhaupt hält Steinhauser „nichts davon, sich jetzt wechselseitig medial 'fertig' zu machen“. Ein entsprechendes Versprechen für eine „Trennung in Anstand“, habe Pilz ihm abgegeben. „Ich hoffe auch, dass dieser Handschlag halten wird, das ist mir ganz ganz wichtig.“ Umgekehrt wolle er von Pilz „die Garantie, dass er uns den Rücken freihält – und ich hoffe, dass auch dieses Versprechen eingehalten wird“, meinte Steinhauser weiter. Nur so könnten „wir alle politikfähig bleiben“. Freilich wäre ihm aber – wie er schon mehrfach betont hatte – lieber gewesen, der 63-Jährige wäre den Grünen erhalten geblieben.

4480 Unterstützer für Onlinepetition

Die seit Montag eingerichtete Onlinepetition für eine Liste Peter Pilz hat unterdessen weiteren Zuspruch erfahren. Mit Stand Donnerstagmittag wurden 4480 Unterstützer ausgewiesen. Damit seien 90 Prozent des Gesamtziels erreicht, heißt es auf der Website.

>>> Steinhauser im Ö1-„Mittagsjournal“

>>> Link zur Onlinepetition

(hell)

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