"Hallo, lieber Peter Pilz": Düringer macht ein Angebot

Roland Düringer
Roland Düringer (c) Clemens Fabry (Presse)
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Der Langzeitmandatar müsse keine eigene Liste gründen, meint der Kabarettist, er könne das Polit-Projekt "Gilt" unterstützen. Allerdings: "Einen Nationalratssitz gibt es net."

"Hallo, lieber Peter Pilz. Ich weiß nicht, ob du dich erinnern kannst, aber wir sind uns schon ein paar Mal über den Weg gerannt, im Fitnessstudio in der Neustiftgasse." Mit diesen Worten beginnt ein Video, das der Kabarettist Roland Düringer auf seiner Facebook-Seite gepostet hat. Es folgt ein Angebot an den langjährigen grünen Abgeordneten: Er brauche keine eigene Liste für die Nationalratswahl gründen, sondern solle lieber Düringers Polit-Projekt "Gilt" unterstützen.

Er verstehe, so Düringer in dem knapp fünfminütigen Clip, dass Pilz "die Nase voll von dieser Parteipolitik" habe. Ihm, Düringer, gehe es schließlich genauso. Daher habe er die "Initiative für alle Unzufriedenen in diesem Land" ins Leben gerufen. Man wolle jene ansprechen, die sich über das "Parteienhickhack" ärgern und über "dieses Arschlochverhalten innerhalb der Parteien", fand der Kabarettist deftige Worte.

Man wolle, meinte Düringer, bei der Nationalratswahl auf eine Liste kommen. Daher sei es nicht nötig, dass Pilz eine eigene anstrebe, denn mit "Gilt" gebe es diese ja schon. Man habe zwar kein Geld, aber schon Strukturen. Pilz Rolle könnte sein, die Initiative zu empfehlen, auch kann sich Düringer vorstellen, dass der 63-Jährige Unterstützungserklärungen sammeln geht. Nur eines sei ausgeschlossen: "Einen Nationalratssitz gibt es bei uns net - für die im Speziellen, weil du bist ja Berufspolitiker und wir nehmen kane Berufspolitiker, sondern nur die Leute von der Straße."

Und noch etwas räumt der Künstler ein: Sollte es Pilz nur darum gehen, den Grünen "eins auszuwischen", dann sei er bei "Gilt" an der falschen Adresse. Wenn es ihm hingegen um die Sache gehe und darum, über eine andere Politik nachzudenken, sei er bei Düringer richtig.

"Vielleicht sehen wir uns ja wieder irgendwo", beendet der Künstler das Video, "im Fitnessstudio wahrscheinlich nicht mehr. Wobei - ab und zu bin ich noch in einem Fitnessstudio. Ich arbeite dort jetzt nebenbei als Gewicht... Na, war Spaß."

Das Video von Roland Düringer:

(Red.)

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