Parlamentsumbau: Plenarsaal in der Hofburg fast fertig

Sitzungssaals des Nationalrats in der Hofburg in Wien
Sitzungssaals des Nationalrats in der Hofburg in WienAPA/HANS KLAUS TECHT
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Innerhalb von drei Monaten wurde der große Redoutensaal zum Sitzungssaal für die Abgeordneten umgerüstet. Nationalratspräsidentin Doris Bures ist "beeindruckt".

Der Sitzungssaal in der Hofburg, in dem während des Parlamentsumbaus ab 16. August Nationalrat und Bundesrat tagen werden, ist so gut wie fertig. Innerhalb von drei Monaten wurde dafür der große Redoutensaal umgerüstet. Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) nahm ihn am Freitag in Augenschein und besichtigte auch ihr künftiges Büro. "Ich bin beeindruckt", sagte sie.

Der Ausweichsaal ist breiter und weniger tief als jener im Haus am Ring. Statt sieben gibt es nun sechs Sitzreihen, und die prestigeträchtige erste Reihe umfasst in der Hofburg 15 statt aktuell zwölf Plätze. Neu ist auch die nun geteilte Regierungsbank links und rechts vom Rednerpult: Eine Anordnung, die den SPÖ- und ÖVP-Regierungsmitgliedern bis zur Wahl am 15. Oktober vielleicht gar nicht unrecht ist.

Damit wurde ein Modernisierungsschritt vorweggenommen, der auch im Parlament mit der Sanierung vorgesehen ist. Dazu gehört auch die gänzliche Barrierefreiheit, das flachere Podest für die Abgeordneten und das kleinere Rednerpult.

Bures im Sitzungssaals des Nationalrats in der Hofburg
Bures im Sitzungssaals des Nationalrats in der Hofburg APA/HANS KLAUS TECHT

Aufs Ausweichquartier beschränkt bleibt hingegen die Doppelnutzung für beide Parlamentskammern. Bewerkstelligt wird sie mittels Rollos, die zur optischen Verkleinerung des Raums an der Unterseite der Galerie heruntergelassen werden können, wenn die Länderkammer tagt.

Zwei Herausforderungen mussten bewältigt werden, heißt es seitens der Burghauptmannschaft. Zum einen war es der knappe Zeitrahmen, denn einbauen konnte man die Bauteile erst nach Ende der Ballsaison. Damit das gelingen konnte, wurde das Plenum in einer Halle in Schwechat eins zu eins vorgefertigt. Zum anderen musste die historische Bausubstanz in dem 1992 abgebrannten und bis 1997 wiederaufgebauten Trakt berücksichtigt werden. Sämtliche Einbauten konnten nur über zwei Fenster eingebracht werden.

Die Kosten für das Ausweichquartier belaufen sich auf elf Millionen Euro, heißt es im Parlament, wovon vier Millionen Euro nachhaltig der Aufwertung der Hofburg dienen (etwa durch neue Elektrotechnik). Die drei provisorischen Pavillons (zwei am Heldenplatz, einer am Bibliothekshof) kosten weitere 18 Millionen Euro. Ein Teil dieser Kosten soll nach Ende der Nutzung durch den Verkauf der Bauteile wieder hereinkommen.

(APA)

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