Heumarkt-Investor Michael Tojner mischt bei der Übernahme eines gemeinnützigen Wohnbauträgers mit. Obwohl der kaum Gewinne ausschütten darf, könnte man viel Geld verdienen.
Michael Tojner hat ein Faible für schwierige Projekte. Nachdem er die Widmung für seine Luxus-Türme am Heumarkt nun doch bekommen hat, wendet er sich dem anderen Ende des Immobilienspektrums zu: dem gemeinnützigen Wohnbau.
Das aktuelle Problemprojekt: Die Übernahme der Wohnbauvereinigung der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (WBV-GÖD). Diese hat in Österreich rund 4000 Wohnungen und ist zu 99,99 Prozent im Besitz der Gesellschaft zur Förderung des Wohnbaus GmbH. Diese wurde wiederum 2015 an die Schweizer Keystone Holding abgetreten, die mittlerweile dem Unternehmer Christian Hosp gehört. Dieser hat nun gerade die Anteile in eine österreichische Firma transferiert – was allerdings ohne Zustimmung der Aufsichtsbehörde passierte. Das ist in diesem Fall das Land Wien, das Eigentümerwechseln bei gemeinnützigen Wohnbauträgern laut §10a WGG zustimmen muss. Die fehlende Berechtigung bereitet der WBV-GÖD rechtliche Probleme: Sie haben rund 100 Millionen Euro offene Kredite – und die Banken goutieren den nicht abgesprochenen (und rechtlich fraglichen) Eigentümerwechsel gar nicht.