Abgeordnete Maurer freut sich „politisch“ über „Aufstieg“.
Sie wurde schon von der Besuchergalerie verbannt – lange, bevor sie für die Grünen im Jahr 2013 in den Nationalrat eingezogen ist. Die Tirolerin Sigrid Maurer hat 2010 als damalige Hochschülerschaftschefin aus Protest Flugzettel hinuntergeworfen und ein Hausverbot erhalten. Das Parlamentsgebäude kannte sie da schon, weil sie als Auskunftsperson zu Ausschusssitzungen beigezogen worden ist.
„Das ist schon sehr old school“, urteilt Maurer über den Plenarsaal aus den 1950er-Jahren. Die junge Grün-Mandatarin dürfte sich mit einem Wiener Listenplatz den Verbleib im Nationalrat nach der Wahl damit auch im Plenarsaal in der Hofburg gesichert haben. Sie hat zugleich Glück: Der grüne Klub ist in der Löwelstraße hinter dem Burgtheater untergebracht. Sonst ist das ein Nachteil, weil andere direkt im Hohen Haus sind. Jetzt bleibt ihr der Klub-Umzug erspart.
Sie freue sich aus einem „politischen Grund“ auf die Hofburg und später die Rückkehr, so Maurer. Künftig seien die Abgeordneten am Rednerpult auf Augenhöhe und mittendrin zwischen den Ministern auf der Regierungsbank. Die „egalitäre Anordnung“ sage „sehr viel aus“. Bisher sei ihr von hinten von der Regierungsbank „direkt ins Ohr gequatscht“ worden.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.07.2017)