Investoren reißen sich um Schulden des nö. Paradekonzerns ZKW

APA/ZKW GROUP
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Scheinwerferhersteller ZKW aus Wieselburg wollte sich 100 Millionen Euro ausborgen und nahm schließlich 180 Millionen Euro.

Vor gut einem halben Jahr machte das Gerücht die Runde, der japanische Elektronikriese Panasonic wolle um knapp eine Milliarde Euro die niederösterreichische ZKW Group kaufen. Spekulationen stellten sich als falsch heraus. Nun macht der führender Anbieter von Premium-Licht- und Elektroniksystemen mit seinem ersten Schuldscheindarlehen ´vor sich reden: 180 Millionen Euro konnten platziert werden. Angesichts der großen Nachfrage und der daraus resultierenden Überzeichnung wurde das ursprünglich angestrebte Volumen von 100 Millionen Euro damit deutlich übertroffen.

Der Schuldschein wurde in Tranchen mit Laufzeiten von 5 und 7 Jahren begeben. Die Verzinsung wurde für alle Tranchen am unteren Ende der Vermarktungsspanne festgelegt. ZKW habe sich damit zu sehr günstigen Konditionen langfristiges Fremdkapital gesichert und die nötige Liquidität für nationale und internationale Investitionsprojekte sowie den weiteren Ausbau der Technologieführerschaft sichergestellt, heißt es.

„Mit dem Erfolg des Schuldscheindarlehens können wir das automotiv-spezifische Projektgeschäft noch besser mit Kapital ausstatten und damit die notwendigen Ressourcen für die Entwicklung unserer Kundenprojekte sicherstellen. Unser zugrunde liegendes Investmentgrade-Rating ist ein Zeichen von Stabilität und Verlässlichkeit für unsere Kunden. Wir nutzen die Mittel um unsere erforderlichen Investitionen sicher zu finanzieren und mit einer soliden Kapitalausstattung auch strategisch noch weiter wachsen zu können“, erklärte Armin Schaller, CEO der ZKW Holding.

An dem Schuldscheindarlehen haben sich über 50 institutionelle Investoren wie Banken und Versicherungen beteiligt. Begleitet wurde die Transaktion durch die Landesbank Baden-Württemberg und die UniCredit Bank Austria AG. „Die gute Platzierung zu äußerst attraktiven Konditionen zeigt, dass auch die Investoren unseren Erfolg gut heißen und dem Unternehmen vertrauen. Es unterstreicht unsere Position am Markt und bestätigt, dass wir mit einem starken Team auf richtigem Kurs unterwegs sind“, sagte Oliver Schubert, CEO der ZKW Group.

Konzern in Privatbesitz

Die im Privatbesitz der Familie Mommert stehende ZKW mit Sitz im niederösterreichischen Wieselburg beschäftigt mehr als 7500 Mitarbeiter an acht Standorten in Europa, Asien und Amerika und zählt zu den führenden Anbietern von Licht- und Scheinwerfersystemen für die Automobilindustrie. Auf der Kundenliste stehen große Automobilhersteller wie Audi, Porsche, VW, BMW, Ford oder Daimler und Nutzfahrzeuge-Hersteller. Im Vorjahr stieg der Umsatz von 728 auf 986,5 Millionen Euro. Der Name ZKW geht auf die Gründung des Unternehmens im Jahr 1938 durch Karl Zizala in Wien zurück. 1982 wurde ZKW von der Familie Mommert übernommen.

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