Bei der Rettung der Constantia-Bank waren fünf Großbanken eingesprungen. Im Falle der Hypo Alpe Adria spricht sich Bundeskreditspartenobmann und RZB-Genraldirektor Rothensteiner gegen diese Option aus.
Der oberste Bankenvertreter Österreichs, Walter Rothensteiner, ist davon überzeugt, dass die Kärntner Hypo Group Alpe Adria gerettet wird. Eine konzertierte Aktion der Großbanken am Markt wie voriges Jahr bei der kleinen Constantia Privatbank schließt der Bundeskreditspartenobmann und RZB-Generaldirektor aus. Auch Raiffeisen ist nicht an der Hypo Alpe Adria interessiert, würde sich damit in Kroatien und Serbien ein zu großes Risiko aufhalsen.
"Es gibt durchaus potente Eigentümer bei der Hypo und es gibt das staatliche Bankenpaket", sagte Rothensteiner. "Da wird man dazwischen eine Lösung finden". Voraussichtlich wieder in einer "längeren nächtlichen Veranstaltung".
Verstaatlichung besser als Insolvenz mit "Wellen"
Zur gestern von Finanzmarktaufsicht und Notenbank ventilierten Möglichkeit, Banken in Österreich via Gesetzesreform irgendwann einmal geordnet "abzuwickeln", also Pleite gehen zu lassen, sagte Rothensteiner nichts. "Von mir als Spartensprecher werden Sie so was nie hören".
"Man kann eine vorübergehende Verstaatlichung auch in Kauf nehmen", sagte Rothensteiner. Siehe Kommunalkredit. "Das ist immer noch besser als eine Bankinsolvenz, die Wellen schlägt."
"Bank nicht um jeden Preis retten"
Ob eine Bank um jeden Preis vom Staat aufgefangen und am Leben erhalten werden muss? Rothensteiner will das "von Fall zu Fall" bewertet wissen. Vor allem seien die Folgen für die Volkswirtschaft, die Kosten der Republik und die "Einstellung der Sparer" zu untersuchen. "Um jeden Preis nicht", räumte Rothensteiner ein. Kunden dürften aber nicht zu Schaden kommen.
Mit welchen staatlichen Mitteln der Hypo geholfen werden könnte, dazu äußerte sich Rothensteiner nicht. Er äußerte aber Verständnis, wenn der Finanzminister für sein Geld Zinsen haben wolle bzw. auf Rückzahlung besteht.
(APA)