Jetzt spricht das Opfer: Die Antwort auf Trumps Prügelvideo

Das Opfer: CNN
Das Opfer: CNN(c) Screenshot
  • Drucken

„Mein Name ist CNN“, sagt ein Mann und erzählt seine Geschichte, in der es um Einschüchterung und Gewalt geht. Auch, wenn es so wirkt - das Video stammt nicht vom Nachrichtensender.

Langsame, traurige Musik im Hintergund. Das Prügelvideo von Donald Trump (zur Erinnerung: er ringt einen Mann mit dem CNN-Logo als Kopf nieder) ist wenige Tage alt, nun meldet sich das Opfer in einem Video zu Wort: „Mein Name ist CNN, und ich wurde vom Präsident der Vereinigten Staaten angegriffen.“ Der Mann gleicht dem, der im Video von Trump angegriffen wird, auch sein Kopf ist durch ein CNN-Logo ersetzt. Verbreitet wurde der neue Clip allerdings vom australischen Komiker Mark Humphries.

„Das Schikanieren begann schon vor einer Weile, hauptsächlich online“, erzählt der Anzugträger. Tweets werden eingeblendet, in denen Trump die Nachrichten des Senders harsch kritisiert. „Als er mich „Fake News nannte, war das fast so schmerzhaft, wie ihn 'Präsident der Vereinigten Staaten' nennen zu müssen“, sagt der Mann. Man sieht den Anzugsträger allein auf einem Spielplatz, er sitzt auf einer Schaukel, erzählt mit ruhiger Stimme. „Er sagte auch, CNN hätte Lügen berichtet. Und, so fair muss man sein, das ist wahr. Wir haben über Trumps Lüge bezüglich Obamas Geburtsurkunde berichtet, über seine Lüge, wie viele Leute zu seiner Angelobung kamen.“

„Wir haben versucht, darüber zu lachen. Aber das Drangsalieren weitete sich aus.“ An dieser Stelle sieht man den CNN-Reporter bei einer Pressekonferenz. Trump sagt, er würde ihm keine Frage gestatten. „Bei einer Pressekonferenz Fragen zu stellen, ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Ohne das – was bin ich?“ Die Stimme wird brüchig.

Video stammt vom TV-Sender des Medienkonzerns Vice

„Wir dachten nicht, dass es körperlich werden würde. Wir hörten, dass er in der Vergangenheit Leute angriff. Ich war trotzdem schockiert, als er mich beim Pixel packte.“ Es sei schwer, seinen Kindern zu erklären, dass man vom Führer der freien Welt geschlagen wurde. Hier kommen dicke, pixelige Tränen durch das Logo. Am Ende wird das Logo von Viceland eingeblendet – das ist der TV-Sender des Medienkonzerns Vice. Vice Media entwickelte sich in den vergangenen Jahren rasant von einem werbefinanzierten Gratis-Magazin mit provokanten Inhalten zum spartenreichen Unterhaltungskonzern.

(rovi)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

President Donald Trump talks to the media during his meeting with immigration crime victims
Medien

Trump-Prügelvideo: Ermutigung für "autokratische Führer" weltweit

Das Video, in dem der US-Präsident auf ein Logo von CNN einprügelt, sei ein Aufruf zur Gewalt gegen Journalisten, kritisieren Branchenvertreter.
Ausschnitt aus dem ''Faustkampf''-Video
Medien

Trump liefert sich in einem Video "Faustkampf mit CNN"

Der US-Präsident twitterte einen Clip, in dem er sich auf einen Mann stürzt, der an Stelle eines Kopfes das CNN-Logo trägt. Der Sender reagierte umgehend: "Es ist ein trauriger Tag, wenn der Präsident der USA zu Gewalt gegen Reporter ermutigt."
Medien

"Strohdumme Mika": Trump twittert und beleidigt weiter

US-Präsident Donald Trump hält an seinem "modern-präsidialem" Twitter-Kurs fest. Trotz Kritik aus den eigenen Reihen wettert er neuerlich gegen Journalisten.
US-Präsident Donald Trump
Medien

Trump beschimpft TV-Moderator als "Psycho-Joe"

Der US-Präsident schmähte einen Moderator, dessen Kollegin verunglimpfte er als die "verrückte Mika mit dem niedrigen IQ". Hintergrund war offenbar ein Kommentar über Trumps Führungsstil.
President Donald Trump talks to the media during his meeting with immigration crime victims
Medien

Trump-Prügelvideo: Ermutigung für "autokratische Führer" weltweit

Das Video, in dem der US-Präsident auf ein Logo von CNN einprügelt, sei ein Aufruf zur Gewalt gegen Journalisten, kritisieren Branchenvertreter.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.