Irmgard Griss will heute ihre Entscheidung verkünden.
Wien. Nach langem Zögern wird die frühere Präsidentschaftskandidatin Irmgard Griss heute, Donnerstag, offenbar eine Erklärung über ihre politische Zukunft abgeben. Die dürfte ganz in pink gehalten sein. Griss könnte eine sogenannte „Wildcard“ der Neos erhalten und damit, ohne sich den Vorwahlen zu stellen, bei der Nationalratswahl für die Neos kandidieren.
Die gerade zu Ende gegangenen Vorwahlen haben die erwarteten Sieger gebracht. Matthias Strolz entschied das Bürger-Voting in der Frage des Spitzenkandidaten, über den getrennt abgestimmt wurde, klar für sich. Platz zwei ging an die Wiener Neos-Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger. Von den bisherigen Mandataren verpasste nur Michael Bernhard, derzeit im Eurofighter-U-Ausschuss aktiv, die Top Ten.
Mehr Frauen als bisher
Die Vorwahlen, an denen jeder gegen einen Kostenbeitrag teilnehmen konnte, sind nur ein Teil des pinken Auswahlprozederes. Vorstand und Mitgliederversammlung tragen ebenso jeweils zu einem Drittel zur Kandidatenfindung bei. Angesichts der Prominenz der bei der Vorwahl erfolgreichen Kandidaten wird es aber kaum zu größeren Umreihungen kommen.
An der Vorwahl nahmen mehr als 3500 Personen teil. Stärker als bei den Neos üblich reüssierten die Frauen. Gleich sechs schafften es unter die Top Ten. Hinter Meinl-Reisinger, die vom Gemeinderat in den Nationalrat zurückkehren könnte, sicherte sich Claudia Gamon Platz zwei. Gewisse Chancen als Neueinsteiger könnte Junos-Chef Douglas Hoyos haben, der Rang sechs eroberte.
Nächstes wichtiges Datum beim Auswahlprozedere ist der Freitag. Da stimmt der Vorstand ab, schließlich wird der Vorwahlprozess am Sonntag mit einer Mitgliederversammlung abgeschlossen. Auch die Landeslisten werden bei dieser Gelegenheit besetzt. (red./APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.07.2017)