Bei der UNO in New York will eine Staatenallianz heute, Freitag, einen Vertragstext verabschieden, der Kernwaffen weltweit ächten soll. Damit will sie die Atommächte langfristig zur Abrüstung zwingen.
New York/Wien. Während die Welt auf die eskalierende Nordkorea-Krise starrte, Diktator Kim Jong-un über einen Atomkrieg schwadronierte und US-Präsident Donald Trump Pjöngjang mit einer militärischen Antwort auf den jüngsten Raketentest drohte, vollzog sich in New York eine kleine Revolution. Fast außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung hatten in den vergangenen Wochen rund 130 Staaten an der Endfassung eines Vertragstextes gefeilt, der das weltweite Verbot von Atomwaffen anstrebt. Die Chancen stehen gut, dass der Text heute, Freitag, verabschiedet wird.
Das Dokument ächtet es, Atomwaffen zu entwickeln, zu besitzen und zu nutzen. Die Präambel formuliert deren weltweite Abschaffung als moralischen Imperativ: schließlich hätte jeder Einsatz von Kernwaffen „katastrophale Konsequenzen“ für die gesamte Menschheit. Der Verbotsvertrag geht auf eine Initiative zurück, an der Österreich maßgeblichen Anteil hatte und welche die humanitären Auswirkungen eines solchen Waffeneinsatzes in den Mittelpunkt stellt. Auch Mexiko, Südafrika, Norwegen und Irland gehörten zu den treibenden Kräften. Wenn 50 Länder den Vertragstext ratifiziert haben, tritt er in Kraft.