Für die Österreicher ist er der Befreier von den Osmanen, für die Polen eine der großen Gestalten ihrer Geschichte. Das Belvedere widmet ihm nun eine Ausstellung.
Es war ein gewaltiges Heer für die damalige Zeit, mit Einheiten aus Anatolien, dem Balkan und Ägypten. Am 14. Juli 1683 stand diese in der Anmutung bunte, aber furchterregende Armee des Osmanischen Reiches dann vor den Toren Wiens. Oberbefehlshaber Kara Mustafa diktierte den Bewohnern der fortan belagerten Stadt seine Bedingungen: „Wenn ihr Muslime werdet, geschieht euch nichts. Solltet ihr aber halsstarrig sein und Widerstand leisten, so wird keinem einzigen Gnade und Pardon gewährt. Dann werden bei Allah, dem Erhabenen eure Besitztümer geplündert und eure Kinder versklavt.“ So schildert es die Historikerin Marie-Janine Calic in ihrem Werk „Südosteuropa – Weltgeschichte einer Region“.
Kaiser Leopold I. hatte die Stadt fluchtartig verlassen. Die folgenden Wochen hielten die Wiener der Belagerung stand. Der Kaiser, der schon zuvor auf Drängen von Papst Innozenz XI. ein Bündnis mit dem polnischen König, Jan III. Sobieski, eingegangen war, rief diesen nun zu Hilfe.