Iraks Armee hoffte, am Wochenende die einstige Hochburg der Terrormiliz Islamischer Staat endgültig zurückzuerobern.
Bagdad. Das irakische Militär steht dem staatlichen Fernsehen zufolge kurz vor der vollständigen Rückeroberung von Mossul. In der einstigen Hochburg des Islamischen Staates (IS) fielen die Verteidigungslinien der Extremistenmiliz, berichtete der TV-Sender am Samstag. Ein Militärsprecher sagte, es sei nur noch eine Frage von Stunden, bis der endgültige Sieg verkündet werde.
Die Sicherheitskräfte lieferten sich in der dicht besiedelten Altstadt einen Häuserkampf mit den Islamisten. Zugleich waren die letzten IS-Bastionen Ziel von Artillerie- und Luftangriffen. Die irakische Armee versucht seit vergangenem Jahr mit internationaler Hilfe, den IS aus Mossul zu vertreiben. Mossul war mit Abstand die größte Stadt, die der IS auf seinem Vormarsch vor drei Jahren erobern konnte. Die Metropole diente der Miliz als faktische Hauptstadt im Irak. Nachdem irakische Streitkräfte in Mossul die zuvor vom IS zerstörte Große Moschee von Al-Nuri erobert hatten, erklärte die Regierung in Bagdad das IS-Kalifat Ende Juni für beendet. In der Moschee hatte der IS seinen Gottesstaat ausgerufen, der einst weite Teile des Irak und Syriens umfasste. Ohne Mossul hat der IS im Irak nur noch Wüstenregionen südlich und westlich der Stadt unter seiner Kontrolle.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.07.2017)