Onlinehandel: Den Betrügern ausgeliefert

Clemens Fabry
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Der Internethandel wächst und mit ihm die kriminelle Energie. Bestellte Waren im Wert von mehr als einer Milliarde Euro werden in der EU jährlich zugestellt und nie bezahlt.

Der Postbote kommt schwer beladen und zückt seinen Generalschlüssel. Ein hilfsbereiter Bewohner des Miethauses, der gerade nach Hause kommt, hält die Tür auf und nimmt gleich das eigene Packerl entgegen. Eine alltägliche Situation. Nur wird sich später herausstellen, dass der freundliche Helfer nicht hier wohnt. Und dass die Ware nie bezahlt wurde.

2016 wurden in Österreich 93 Millionen Pakete ausgeliefert. Die Zahl ist explodiert. 2015 waren es laut den Marktforschern von Kreutzer Fischer & Partner 35 Prozent weniger. Der Internethandel wächst viermal so schnell wie der traditionelle, wo Kleidung und Bücher über greifbare Verkaufstheken gehen. Dazu kommen immer mehr Einzelsendungen und Retouren. Die unübersichtliche Paketflut weckt kriminelle Energie, die von den jährlich versendeten Artikeln im Wert von 6,8 Mrd. Euro gerne etwas abzweigen würde.

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