Dominic Thiem musste sich dem Tschechen Tomáš Berdych in fünf Sätzen geschlagen geben.
Das Achtelfinale war beim Grand Slam in Wimbledon bislang aus österreichischer Sicht das Höchste der Gefühle, dabei bleibt es auch nach der diesjährigen Auflage. Dominic Thiem unterlag dem Tschechen Tomáš Berdych nach 2:52 Stunden mit 3:6, 7:6(1), 3:6, 6:3, 3:6 und verpasste damit wie zuvor seine Landsleute Hermann Artens (1931), Hans Redl (1947), Alexander Antonitsch (1990) und Jürgen Melzer (2010, 2013) die Runde der letzten acht. „Die Niederlage schmerzt richtig, mehr als andere in der letzten Zeit, weil ich echt gute Chancen hatte“, sagte der 23-Jährige.
Einen einzigen Satz (gegen Gilles Simon) hatte Thiem vor dem erst zweiten Duell mit Berdych abgegeben, und der Tscheche zeigte von Beginn weg, weshalb er im Vorjahr bis ins Halbfinale gestürmt war. Der Weltranglisten-15. trumpfte mit einem starken Aufschlag auf, ein Doppelfehler Thiems bedeutete das Break zum 4:2, anschließend servierte Berdych souverän aus. Im zweiten Satz steigerte sich der Niederösterreicher, es entwickelte sich eine spannende Partie. Beim Stand von 4:4 wehrte der Lichtenwörther zwei Breakbälle ab, die folgenden zwei Satzbälle konterte Berdych allerdings mit je einem Ass. Das Tiebreak gewann Thiem in nur fünf Minuten 7:1, konnte das Momentum aber nicht halten und gab im dritten Satz sogleich sein erstes Aufschlagspiel ab.
Zu fehleranfällig
26:19 unerzwungene Fehler, 6:2 Doppelfehler – im Vergleich zu Berdych zeigte sich Thiem zu fehleranfällig, zudem ließ ihn diesmal sein erster Aufschlag im Stich: Eine Quote von 54 Prozent (Berdych: 74) ist auf diesem Niveau zu wenig. Dies wurde Österreichs Nummer eins auch im entscheidenden fünften Satz zum Verhängnis: Die Breakchance zu Beginn ließ er ungenutzt und brachte seinerseits nicht ein Service mit dem ersten Versuch durch, damit war der Aufschlagsverlust rasch besiegelt. „Das war der Schlüssel.“ Thiem lief dem Rückstand aufopferungsvoll, aber vergeblich hinterher und Berdych nutzte schließlich seinen ersten Matchball zur Entscheidung.
Thiem zog dennoch eine positive Bilanz. „Eine vierte Runde in Wimbledon ist dieses Jahr noch zufriedenstellend“, sagte der Weltranglistenachte, der sich nach seinem erstmaligen Achtelfinal-Einzug auf dem „heiligen Rasen“ mit 275.000 Pfund (310.776,60 Euro/brutto) sowie 360 ATP-Punkten trösten darf. Nun wartet eine Woche Urlaub, danach startet die Vorbereitung auf die Hartplatz-Saison.
(red)