US-Handelsministerium nimmt sich spanische Oliven vor

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Zwei US-Produzenten behaupten in einer Klage, dass spanische Oliven um bis zu 200 Prozent unter Marktwert verkauft werden. Das US-Handelsministerium will den "unfairen Handel" stoppen.

Nach Holz aus Kanada und Zucker aus Mexiko nimmt die US-Regierung jetzt spanische Oliven ins Visier. Das Handelsministerium in Washington teilte am Donnerstag mit, es habe eine Untersuchung gestartet, ob Olivenimporte aus Spanien "unfair subventioniert" sind. Das Ministerium gehe damit einer Klage von zwei US-Olivenproduzenten nach.

Sie behaupten, dass spanische Oliven in den USA bis zu 200 Prozent unter Marktwert verkauft werden.

Handelsminister Wilbur Ross erklärte, die Regierung werde "rasch handeln, um jeglichen unfairen Handel zu stoppen". Bis zum 7. August will das Ministerium entscheiden, ob Unternehmen und Beschäftigte in den USA tatsächlich geschädigt werden. Ab September könnte die Regierung vorläufige Strafzölle gegen spanische Oliven verhängen, im November dann endgültige.

Oliven-Exporte in Höhe von 71 Millionen Dollar

Spanien exportierte im vergangenen Jahr Oliven im Wert von knapp 71 Millionen Dollar (62 Mio. Euro) in die USA, wie das Ministerium mitteilte. Es handelte sich um "alle Farben, alle Formen, alle Größen" von reifen, verpackten Oliven. "Spezial-Oliven" etwa für den Martini gehören nicht dazu, auch mit Knoblauch oder Käse gefüllte Oliven nicht.

Die USA streiten sich bereits mit Kanada um den Import von Nadelbaumhölzern und den Export von US-Milchprodukten dorthin. Der Zuckerstreit mit Mexiko ist mittlerweile beigelegt - der Preis für Zucker aus Mexiko, der in die USA geliefert wird, wurde leicht angehoben.

US-Präsident Donald Trump hat auch in der Handelspolitik die Parole "Amerika zuerst" ausgegeben. Die Regierung will mehrere Freihandelsabkommen neu verhandeln. Multilaterale Abkommen mit vielen Mitgliedsländern sieht sie kritisch.

(APA/DPA)

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