Kindergärten: Stadt will mit Olgun reden

Ibrahim Olgun
Ibrahim Olgun(c) Clemens Fabry
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Die Quotenregelung ist nur eine Möglichkeit.

Wien. Die Stadt Wien will mit dem Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Ibrahim Olgun, über Kindergärten sprechen. In einem „Presse“-Interview hatte er vorgeschlagen, eine Quotenregelung zu schaffen, damit nicht nur Kinder einer Ethnie in einem Kindergarten zusammen sind. „Ad hoc können wir zu dem Vorschlag nichts sagen“, heißt es aus dem Büro des zuständigen Stadtrats, Jürgen Czernohorszkys (SPÖ).

Aber man werde mit Olgun einen Termin vereinbaren, um über die Verbesserung der Qualität in Kindergärten zu sprechen. Möglich sei auch eine Variante, wie sie von Carla Amina Baghajati, Frauenreferentin der Glaubensgemeinschaft, in einer TV-Diskussion vorgeschlagen wurde. Nämlich ein Dachverband, in dem Kindergärten erfasst sind und die so leichter überprüft werden können.

„Sprachkompetenz wichtig“

Bildungsminister Sonja Hammerschmid (SPÖ) betonte am Freitag, dass in Kindergärten die Sprachkompetenz im Mittelpunkt stehen sollte. Es sei zentral, Kindergärten mit einem Qualitätsrahmen zu versehen, sagte sie angesprochen auf Olguns Vorschlag. Sprachkompetenz bereits ab dem Kindergartenalter sei wichtig, denn dies verhindere Probleme später in der Volksschule, betonte Hammerschmid. Auf eine Quotenregelung selbst ging sie am Freitag vor dem Ministerrat allerdings nicht ein. (eko/APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.07.2017)

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