Niavarani will "Die Migrantigen" auf die Bühne bringen

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Gangster-Slang und Jogginghosen: Der Kinofilm, der im fiktiven Wiener Problembezirk Rudolfsgrund spielt, soll auf Initiative von Michael Niavarani ins Theater kommen.

Integration, was heißt das schon? Regisseur Arman T. Riahi packt in seiner köstlichen Kino-Komödie "Die Migrantigen" alle Ausländer-Klischees aus, um sie lustvoll zerbröseln zu lassen. 53.000 Zuschauer haben den vor fünf Wochen gestarteten Film bereits gesehen. Auf Initiative von Michael Niavarani soll die Satire auch ins Theater kommen. 

Die Handlung: Im fiktiven Wiener Problembezirk Rudolfsgrund sucht ein Fernsehteam nach Migranten für eine Sozialporno-Doku – und findet die beiden Wiener Benny und Marko. Zwar haben die zu ihrem eigenen Migrationshintergrund kaum noch Bezug, dafür aber Geldsorgen und daher keine Scheu, typische „Ausländer“ zu spielen. Durchaus sehenswert, lautet das Urteil der "Presse"-Kritik.

Regisseur Arman T. Riahi werde gemeinsam mit seinen beiden Hauptdarstellern und Co-Drehbuchautoren Faris Rahoma und Aleksandar Petrovic die Bühnenfassung erarbeiten, Niavarani als ihr Coach fungieren, hieß es am Donnerstag. Für das 2014 von Niavarani und Georg Hoanzl in der Marx Halle etablierte "Globe Wien"-Theater, wo zuletzt die Shakespeare-Bearbeitung "Romeo und Julia - Ohne Tod kein Happy End" und die Komödie "Reset - Alles auf Anfang" von Roman Frankl und Michael Niavarani auf dem Programm standen, sind "Die Migrantigen" offenbar kein Thema. Gemeinsam mit Niavaranis Bühnenverlag Schultz & Schirm wird derzeit ein Theater für die Uraufführung gesucht.

Arman T. Riahi

Der Regisseur Arman T. Riahi wurde 1981 im Iran geboren und wuchs in Wien auf. Er begann seine Regie-Karriere bei den ORF-Formaten „Sendung ohne Namen“, „Sunshine Airlines“. Sein erster Kinofilm war die Doku „Schwarzkopf“ (2011) über den Rapper Nazar, es folgten „Everyday Rebellion“ und „Kinders“, die er gemeinsam mit seinem Bruder Arash drehte. „Die Migrantigen“ ist sein erster Spielfilm.

(Red.)

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