London zu längerem Zuzug aus EU bereit

Theresa May.
Theresa May. (c) imago/ZUMA Press (Tolga Akmen)
  • Drucken

Strengere Einreiseregeln sollen erst mehrere Jahre nach dem Brexit kommen.

London. Die britische Regierung ist offenbar zu Kompromissen bei der Arbeitnehmerfreizügigkeit während einer mehrjährigen Übergangsphase nach dem Brexit bereit. Wie die „Times“ unter Berufung auf Regierungsquellen berichtet, hat sich Schatzkanzler Philip Hammond mit seinem Vorschlag durchgesetzt, die Grenzen für einwanderungswillige EU-Bürger für zwei weitere Jahre nach dem EU-Austritt offen zu halten. Der „Guardian“ berichtet sogar von einer vierjährigen Übergangsphase. EU-Bürger könnten trotz Brexit zunächst weiterhin in Großbritannien leben und arbeiten. Erst danach sollen neue Einwanderungsregeln geschaffen werden.

Gleichzeitig veröffentlichte Downing Street eine Pressemitteilung zu einem Treffen von Premierministerin Theresa May mit Unternehmern. May soll dabei zugesichert haben, dass die Regierung einen „nahtlosen, geordneten Brexit“ anstrebe – samt einer Übergangsphase. Erst am Donnerstag war die zweite Runde der Brexit-Verhandlungen ohne greifbare Ergebnisse zu Ende gegangen. Topthema waren unter anderem die Bleiberechte von rund 3,2 Millionen EU-Bürgern in Großbritannien und 1,2 Millionen Briten in den anderen Staaten der EU. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.07.2017)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Treffen in Salzburg. Der österreichische Bundeskanzler Christian Kern und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei einer Unterredung im Kongresshaus.
Austerlitzgipfel

Macron gibt in Salzburg den Beschützer Europas

Frankreichs Präsident verspricht eine Neugründung der EU und sagt gemeinsam mit Gastgeber Kern osteuropäischem Lohndumping den Kampf an.
Macron kommt nach Salzburg.
Europa

Salzburg-Gipfel gegen Lohndumping

Frankreichs Präsident Macron und Bundeskanzler Kern wollen am Rande der Festspiele über die Entsenderichtlinie sprechen, die osteuropäischen Gäste über eine Anhebung der Löhne in ihren Ländern.
Eurobarometer

Briten lernen europäische Reisefreiheit zu schätzen

Die Zustimmung zur Reise- und Niederlassungsfreiheit innerhalb der EU ist seit dem Brexit-Referendum deutlich gestiegen.
Der Brexit ist alles andere als ein Sonntagsspaziergang: Die Befürworter des britischen EU-Austritts haben die Komplexität der Austrittsverhandlungen sträflich unterschätzt.
Brexit-Verhandlungen

Britische Regierung mit sich selbst beschäftigt

Während die politisch angeschlagene Premierministerin, Theresa May, am Gardasee urlaubt, versuchen im Kabinett die Befürworter und Gegner eines harten EU-Austritts, mit ihren Worten Fakten zu schaffen.
Theresa May will im März 2019 aus der EU ausgetreten sein.
Europa

Brexit: Ab März 2019 ist es vorbei mit der Reisefreiheit

Die britische Premierministerin will offenbar den Streit unter ihren Regierungsmitgliedern beenden. Die Personenfreizügigkeit endet 2019. Gestritten wird über eine mögliche Übergangsphase.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.