Das Pentagon sei hinter dem Chef der Terrormiliz her, sagt James Mattis. Moskau einigt sich mit syrischen Rebellen auf eine von vier Deeskalationszonen in Syrien.
US-Verteidigungsminister James Mattis geht nach eigenen Worten davon aus, dass der IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi noch lebt. "Ich denke, Al-Bagdadi ist am Leben", sagte Mattis am Freitag im Pentagon. "Ich werde anders denken, wenn wir wissen, dass wir ihn getötet haben. Wir sind hinter ihm her. Aber wir glauben, dass er am Leben ist."
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass ranghohe IS-Mitglieder den Tod Al-Bagdadis bestätigt haben sollen. Das US-Militär reagierte skeptisch darauf. Der IS-Anführer war schon mehrfach für tot erklärt worden.
Mitte Juni hatte das russische Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass Al-Bagdadi möglicherweise bei einem russischen Luftangriff in der Nähe der syrischen Stadt Al-Rakka ums Leben gekommen sei. Auch weitere Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), 30 Kommandeure und rund 300 Kämpfer sollen bei dem Angriff Ende Mai getötet worden sein. Damals hieß es aus Moskau, man prüfe, ob auch der IS-Chef unter den Toten sei.
Im Juni 2014 hatte Al-Bagdadi in einer Moschee im irakischen Mossul ein Kalifat ausgerufen. Er selbst sah sich in der Nachfolge des Propheten Mohammed und beanspruchte als "Kalif", Führer aller Muslime zu sein. Der IS brachte weite Teile Syriens und des Iraks unter seine Kontrolle. Zuletzt geriet die Terrormiliz aber stark unter Druck.
Syrische Armee bombardiert IS-Stellungen in Raqqa
Erst am Samstag hat die syrische Luftwaffe östlich der Stadt Raqqa Luftangriffe auf Stellungen des IS geflogen. Die Angriffe hätten in der Nähe der Gebiete stattgefunden, in denen auch die von den USA unterstützten Oppositionsmilizen operierten, meldete das syrische Staatsfernsehen unter Berufung auf Armeekreise.
Zudem hat sich Russland nach eigenen Angaben mit syrischen Rebellen auf Einzelheiten zu einer von vier geplanten Deeskalationszonen in Syrien geeinigt. Das Abkommen, das die Rebellenhochburg Ost-Ghuta bei Damaskus betrifft, sei am Samstag nach Gesprächen unter Vermittlung Ägyptens in Kairo unterzeichnet worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.
Russland, die Türkei und der Iran hatten sich im Mai auf die Einrichtung von vier sogenannten Deeskalationszonen in Syrien verständigt. Sie sollen Gebiete unter Kontrolle der Rebellen in Ost-Ghuta, den Provinzen Idlib und Homs sowie im Süden des Landes umfassen. In ihnen sollen eine Flugverbotszone sowie eine Waffenruhe zwischen Regierung und Rebellen gelten, doch verliefen Verhandlungen der drei Garantiemächte über Detailfragen bisher ergebnislos.
Nach Angaben Moskaus wurde in Kairo nun eine Einigung erzielt über den Zuschnitt der Deeskalationszone in Ost-Ghuta und die Stationierung von Soldaten zur Überwachung der Vereinbarungen. Zudem seien Routen für Hilfslieferungen und die Ausreise von Zivilisten festgelegt worden. In den "kommenden Tagen" sollen demnach die ersten humanitären Konvois und der Abtransport von Verletzten organisiert werden.
(APA/AFP/Reuters)