Antisemitische Codes: Vilimsky ortet "Sturm im Wasserglas"

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OVP und SPÖ arbeiteten bereits an einer Neuauflage der Koalition, meint der FPÖ-Generalsekretär. Kollege Hübner habe sich nicht judenfeindlich geäußert.

FPÖ-Generalsekretär und Europamandatar Harald Vilimsky fordert in der Debatte über Aussagen seines Parteikollegen Johannes Hübner von den "selbsternannten Moralaposteln verbale Abkühlung an heißen Sommertagen". Der "angebliche Fall von Antisemitismus" sei ein Sturm im Wasserglas, meinte Vilimsky am Samstag in einer Aussendung.

SPÖ und ÖVP sollten zunächst in ihren eigenen Reihen für Ordnung sorgen, denn mit dem Finger auf Hübner zu zeigen, "dessen Aussagen weder objektiv noch subjektiv Antisemitismus gutheißen oder zur Schau stellen", sei verlogen und ein Ablenkungsmanöver. Vilimsky denkt, dass bereits an einer Neuauflage von Rot-Schwarz oder Schwarz-Rot gearbeitet werde. Antisemitismus habe in der FPÖ keinen Platz, und auch Hübner selbst habe bereits klargestellt, dass seine Äußerungen nicht antisemitisch gewesen seien, so der Generalsekretär.

Nach Berichten über angebliche antisemitische Codes und Anspielungen durch Hübner bei einem rechtsextremen Treffen in Deutschland hatten die Parteispitzen von SPÖ und ÖVP dies scharf verurteilt. Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) forderte außerdem Konsequenzen von der Bundespartei, anderenfalls könnten die Freiheitlichen kein Partner sein.

(APA)

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