Türkei: Ein Spagat zwischen Doha und Berlin

Der türkische Präsident Erdoğan und der Emir von Kuwait, al-Sabah, wollen in der Katar-Krise vermitteln.
Der türkische Präsident Erdoğan und der Emir von Kuwait, al-Sabah, wollen in der Katar-Krise vermitteln.(c) APA/AFP/TURKISH PRESIDENTIAL PRE
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Präsident Erdoğan versucht sich als Vermittler am Golf, während die Regierung die Krise mit Deutschland entschärfen will. Heute findet in Brüssel ein EU/Türkei-Treffen statt.

Wien/Ankara/Berlin. Es wird ein Treffen unter schwierigen Vorbedingungen: Am Dienstag reisen der türkische Außenminister, Mevlüt Çavuşoğlu, und EU-Minister Ömer Çelik nach Brüssel, um – nicht nur, aber vor allem – die brachliegenden Beitrittsverhandlungen neu zu sortieren. Schwierig wird das Treffen mit den EU-Spitzen vor allem deswegen, weil die Stimmung zwischen Ankara und Berlin in der vergangenen Woche gekippt ist. Am Wochenende hat zwischen Berlin und München ein Spitzenpolitiker nach dem anderen die härtere Gangart gegenüber der Türkei bestätigt und weitere Maßnahmen gefordert.

So plädierte Volker Kauder, Fraktionschef der Union, dafür, die Beitrittsverhandlungen sowie die Zollunion als Druckmittel einzusetzen, während Finanzminister Wolfgang Schäuble den türkischen Präsidenten, Recep Tayyip Erdoğan, scharf kritisierte: „Er setzt die jahrhundertelange Partnerschaft zwischen der Türkei und Deutschland aufs Spiel.“

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