Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) wehrt sich gegen den Vorwurf, er sei dabei gewesen, als im Jahr 1997 der Glücksspielkonzern Novomatic den Kaufpreis einer Immobilie zum Teil schwarz bezahlt habe.
Wien (maf). Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) wehrt sich gegen den Vorwurf, er sei dabei gewesen, als im Jahr 1997 der Glücksspielkonzern Novomatic den Kaufpreis einer Immobilie zum Teil schwarz bezahlt habe. Behauptet hatte dies der Empfänger des Geldes, der Kärntner Unternehmer Hermann S. Der grüne Abgeordnete Peter Pilz hat die Angelegenheit im U-Ausschuss publik gemacht.
Novomatic hat nun Dokumente veröffentlicht, die gegen diese Darstellung sprechen: Demnach fand der Kauf der Immobilie in Bruck an der Mur nicht wie von Pilz angegeben im Dezember, sondern bereits am 16. Juni 1997 statt. Hahn sei aber erst am 1. Juli Vorstand von Novomatic geworden und habe zum fraglichen Zeitpunkt auch keine Angestelltenfunktion in dem Unternehmen gehabt. Der damalige Vorstand von Novomatic, Herwig Schöbitz, hat in einer Erklärung festgehalten, dass keine zusätzlichen Zahlungen geleistet wurden und Hahn weder bei der Vertragsunterzeichnung noch bei der Überweisung des Kaufpreises anwesend war.
Aber auch Hermann S. bleibt im Gespräch mit der „Presse“ bei seiner Darstellung: Ein Teil des Kaufpreises (zwei von acht Millionen Schilling/581.000 Euro) seien ihm bei Vertragsunterzeichnung in einem Nebenzimmer der Anwaltskanzlei bar übergeben worden. Und Hahn sei dabei gewesen. Lediglich der Termin der Vertragsunterzeichnung, so gesteht S. zu, könnte auch schon früher gewesen sein.
Der Unternehmer fühlt sich auch für gerichtliche Auseinandersetzungen gewappnet: Er ist im Besitz von Vorverträgen, in denen der richtige Kaufpreis stehe, und habe das schwarz erhaltene Geld auch auf sein Konto einbezahlt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.12.2009)