Deutsche Frauen waren im Irak offenbar bei IS-Sittenpolizei

GERMANY-IRAQ-CONFLICT-TEENAGER
GERMANY-IRAQ-CONFLICT-TEENAGERAPA/AFP/dpa/SEBASTIAN WILLNOW
  • Drucken

Vier deutschen Frauen, darunter eine 16-Jährige aus Sachsen, wurden im Irak festgenommen. Sie sollen für die IS-Sittenpolizei gearbeitet haben.

Die vier im Irak festgenommenen deutschen Frauen sollen bei der Sittenpolizei der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) gearbeitet haben. Das berichtete der "Spiegel" am Freitag im Voraus aus seiner neuen Ausgabe unter Berufung auf deutsche Sicherheitsbehörden. Die sogenannte Khansa-Brigade war demnach in den IS-Hochburgen Raqqa (Al-Rakka) und Mosul (Mossul) aktiv.

Sie sorgte dafür, dass sich Frauen an die Kleiderregeln der Jihadisten hielten. Wer sich nicht verhüllte oder Make-up unter dem Gesichtsschleier trug, wurde ausgepeitscht. Die vier mutmaßlichen deutschen Jihadistinnen, darunter eine 16-Jährige aus Sachsen, waren von irakischen Streitkräften im Zuge der Rückeroberung Mosuls gefasst worden.

Zwei der Frauen sollen dem Bericht zufolge zudem in der IS-Propaganda im Internet aktiv gewesen sein und womöglich auch neue Mitglieder für die Jihadistenmiliz rekrutiert haben. Die deutsche Bundesregierung gehe nach ersten Gesprächen mit irakischen Behörden davon aus, dass keiner der Frauen die Todesstrafe droht. Deutschen Diplomaten sei signalisiert worden, dass es keine Hinweise auf eine Beteiligung an Morden oder Kampfhandlungen gebe.

>>> Bericht auf "Spiegel.de"

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Analyse

Mehrfrontenkrieg gegen die Terrormiliz IS

Vier nahöstliche Armeen ziehen mittlerweile gegen den sogenannten Islamischen Staat in den Krieg. Nun gesellten sich auch die libanesischen Streitkräfte hinzu. Und Russland bombardiert die IS-Stellungen heftiger denn je.
Außenpolitik

Russische Streitkräfte töten mehr als 200 IS-Kämpfer in Syrien

Nach erheblichen Gebietsverlusten in Raqqa und Homs konzentriert die Terrormiliz ihre Kräfte in Deir al-Zor. Dort attackierte die russische Luftwaffe die Jihadisten.
Von Indonesien ins „Kalifat“. Die Familie aus Jakarta schloss sich dem IS an. Nun ist sie auf der Flucht und lebt im Camp Ain Issa.
Außenpolitik

Frauen im IS: „Ich dachte, ich komme ins Paradies“

Sie zogen freiwillig ins „Kalifat“ des Islamischen Staates. Jetzt liegt der Albtraumstaat der Jihadisten in Trümmern. Die Frauen des IS sind nun Gefangene oder auf der Flucht. Zwei Indonesierinnen und eine Tunesierin erzählen.
Außenpolitik

"Ich will nach Hause": 16-jährige Deutsche bereut IS-Anschluss

Die Jugendliche aus Dresden soll sich nach einem Jahr im Irak von der Terrormiliz losgesagt haben. Sie hofft auf ihre Auslieferung nach Deutschland.
Außenpolitik

16-Jährige aus Dresden schloss sich IS an

Das Mädchen wurde in der irakischen Hauptstadt Mosul gemeinsam mit drei weiteren Frauen inhaftiert. Sie soll sich im Internet radikalisiert haben.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.